Titel
Breitkopf
,
1)
Johann Gottlob
Immanuel, ein um Litteratur und
Kunst gleich hochverdienter Mann, geb. zu
Leipzig,
[* 2] wo sein
Vater
Bernhard
Christoph Breitkopf
(geb. zu
Klausthal) 1719 mit geringen
Mitteln eine Buchdruckerei
und
Schriftgießerei übernommen hatte, die er in kurzer Zeit in
Ruf brachte. Der Sohn hörte akademische Vorlesungen und arbeitete
daneben im väterlichen
Geschäft. Auf
Albrecht
Dürers
Versuch einer geometrischen
Konstruktion der
Buchstaben gründete er die
Verbesserungen, durch welche er die
deutsche Schrift
vor der Verdrängung durch die lateinische schützte,
so daß er mit
Recht der Regenerator und Erhalter derselben genannt werden kann.
Auch den lateinischen Typen gab er eine gefälligere Form. Ebenso gestaltete er den Musiknotendruck mit beweglichen Typen durch Erfindung eines neuen Systems um und erhob ihn dadurch zu großer Vollkommenheit. Auch machte er den Versuch, Landkarten [* 3] und chinesische Charaktere mit beweglichen Typen und Zeichen zu drucken. Er schrieb: »Über die Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst« (Leipz. 1779);
»Versuch, den Ursprung der Spielkarten, die Einführung des Leinenpapiers und den Anfang der Holzschneidekunst in Europa [* 4] zu erforschen« (Teil 1, das. 1784; Teil 2, nach seinem Tod aus seinem Nachlaß von Roch herausgegeben, das. 1801);
»Über Bibliographie und Bibliophilie« (das. 1793);
»Über den Druck der geographischen Karten« (das. 1777),
welcher Schrift als Probe die in beweglichen Typen gesetzte Karte der Gegend um Leipzig beigegeben war;
die mit gesetzten Landkarten versehenen humoristischen Abhandlungen: »Beschreibung des Reichs der Liebe« (das., und »Der Quell der Wünsche« (das., Neujahr 1779) und schließlich zur Erläuterung seiner chinesischen Typen »Exemplum typographiae sinicae, figuris characterum e typis mobilibus compositum« (das. 1789).
Er gab auch von 1780 bis 1782 ein
»Magazin für
Kunst- und
Buchhandel« (jährlich 12
Stück) heraus.
Breitkopf
starb Die Leitung des
Geschäfts übernahm sein Sohn
2)
Christoph Gottlob, geb. der sich mit
Gottfried
Christoph
Härtel, geb. zu
Schneeberg, verband, das
Geschäft
durch eine
Zinn- und Steindruckerei und eine Musikinstrumentenfabrik vergrößerte und mit
Härtel und
Fr.
Rochlitz die erste
musikalische
Zeitschrift in
Deutschland
[* 5] gründete. Er starb worauf
Härtel alleiniger Vorsteher
und
Eigentümer des
Geschäfts wurde, das nach seinem
Tod 1827 auf seine
Söhne
Hermann (geb. gest. und
Raimund
Härtel (geb. überging und unter der
Firma Breitkopf
u.
Härtel eine Musikalienhandlung,
eine Buchhandlung, Buchdruckerei, Buchbinderei,
Schriftgießerei mit
Stereotypie und
Galvanoplastik,
[* 6] Steindruckerei, Notenstecherei
und Notendruckerei
in sich vereinigt. Gegenwärtige
Chefs des
Hauses sind zwei Enkel Gottfr.
Christ.
Härtels:
Wilhelm
Volkmann
und
Dr.
Oskar
Hase;
[* 7]
Raimund
Härtel ist 1879 aus der
Firma ausgetreten.