Breisgau
(Brisgau, Brisachgau), im
Mittelalter einer der größten
Gaue Alemanniens, wurde vom
Rhein, von dem
Basel-,
Augst- und
Sundgau, der
Ortenau, dem
Bistum
Straßburg
[* 3] und dem
Schwarzwald begrenzt und zählte 1748 ungefähr 1650 qkm (60 QM.)
mit 137,000 Einw. Gegenwärtig gehört er zum Großherzogtum
Baden,
[* 4] dessen
Wappen
[* 5] er mit einem roten, aufgerichteten, goldgekrönten
Löwen
[* 6] in silbernem
Feld vermehrt hat. Er umschließt das
Freiburger
Thal
[* 7] und die höchsten Gipfel des südlichen
Schwarzwaldes.
Im B. saßen die
Alemannen, die der schottische
Apostel
Fridolin vom
Kloster
Säckingen aus bekehrte.
Später
standen
Grafen dem Breisgau
vor, dann die
Herzöge von
Zähringen. Nach deren Erlöschen (1218) kam der Breisgau
teils an die
Markgrafen
von
Baden, teils an die
Grafen von
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Kyburg und Urach. Durch die Erbtochter des letzten Grafen von Kyburg, Hedwig, die Gemahlin König Rudolfs von Habsburg, kam ein Teil
des Breisgaus
an das habsburgische Haus. Dieses kaufte 1340 von dem Grafen von Urach die Hauptstadt Freiburg
[* 9] und erwarb nach und nach
fast das ganze Land, so daß Baden nur einige Teile blieben. Erzherzog Siegmund verpfändete den an Karl
den Kühnen von Burgund, dessen Landvogt Peter von Hagenbach das Land so sehr bedrückte, daß Adel und Bürger sich verbanden und
in offenem Aufstand der burgundischen Tyrannei ein Ende machten, wobei der Vogt selbst umkam (1474). Seitdem hatte der
Breisgau
besondere Verwaltung und eigne Landstände.
Zum Breisgau
wurden gerechnet: Freiburg,
Villingen, Neuenburg,
[* 10] Burgheim, Staufen, Waldkirch, Hauenstein und das Frickthal. Im Frieden zu Lüneville 1801 trat
Österreich
[* 11] den an den Herzog von Modena ab, nach dessen Tod, im Oktober 1803, der Erzherzog Ferdinand von Österreich das Land als
Administrator und bald darauf als Herzog vom Breisgau
erhielt. Im Preßburger Frieden von 1805 teilten sich Württemberg
[* 12] und Baden in das Land, bis 1810 gegen Entschädigung Württembergs der ganze Breisgau
wieder dem alten zähringischen Fürstenhaus
des Großherzogtums Baden zufiel. S. »Geschichtskarte
[* 13] von Deutschland
[* 14] II«.