ein Gau, dessen älteste Grenzen
[* 15] durch Elz, Schwarzwald und Rhein bestimmt werden, jetzt nebst der Landvogtei
Ortenau eine der schönsten und gesegnetsten Landschaften des Großherzogtums Baden, welche wesentlich die Kreise
[* 16] Freiburg
und Lörrach
bildet. Zur Zeit der röm. Herrschaft, an die noch eine Menge Altertümer erinnern, gehörte der Breisgau zu
dem Lande derAlamannen (s. d.), 536 kam er an das Fränkische Reich, im Mittelalter standen Grafen dem Gaue vor, zuletzt seit
dem 11. Jahrh. die Bertholde, die nachherigen Herzöge von Zähringen (s. d.). Nach dem Erlöschen
ihres Stammes mit Berthold V. 1218 kam der Breisgau teils an die Markgrafen von Baden, teils an die Schwäger Bertholds V., die Grafen
von Kyburg und Urach.
Durch die Erbtochter des letzten Grafen von Kyburg, Hedwig, die Gemahlin des Grafen von Habsburg und nachherigen KaisersRudolf
I., wurde ein Teil des Breisgau dem habsburg. Hause zugebracht. Nachdem Österreich von dem Grafen von Urach durch
Kauf 1368 die Hauptstadt des Breisgau, Freiburg,
erworben, wußte es sich allmählich die Landeshoheit über die ganze Landschaft
zu verschaffen, sodaß schon HerzogFriedrich von Österreich 1386 fast den ganzen Breisgau mit Ausnahme Badenweilers und
einiger kleiner Gebiete, die an Baden kamen, unter seiner Herrschaft vereinigte.
Erzherzog Sigmund verpfändete 1468 den Breisgau nebst andern Besitzungen an Karl den Kühnen von Burgund. Gegen das tyrannische
Benehmen seines Vogts Peter von Hagenbach verbanden sich Adel und Bürger, die
Pfandschaft wurde gekündigt und der Vogt enthauptet;
von da an hatte der Breisgau seine besondere Verwaltung und Landstände. Der Breisgau teilte das SchicksalÖsterreichs
und der oberrhein. Länder bis zum Ende des 18. Jahrh. Im Frieden zu Lunéville 1801 trat Österreich den Breisgau nebst der Ortenau,
mit Ausnahme des Frickthals, das auf etwas mehr denn 5 Quadratmeilen gegen 20000 E. zählte und von Frankreich
zur Helvetischen Republik geschlagen wurde, an den Herzog von Modena ab. Diesem folgte bei seinem Tode im Okt. 1803 in der Regierung
sein Schwiegersohn, der Erzherzog Ferdinand von Österreich, mit dem Titel eines Herzogs von Breisgau. Im Preßburger Frieden 1805 aber
mußte er sein Herzogtum an Baden und an Württemberg abtreten, das 1810 gegen Entschädigung den ganzen
Breisgau Baden überließ.