Dorf im preuß. Regierungsbezirk Stettin, Kreis Randow, an der Oder, 3 km unterhalb Stettin
und unmittelbar nördlich bei der Stadt Grabow, hat eine große Maschinenfabrik (»Vulkan«) mit ansehnlichen Schiffswerften,
auf denen Panzerfregatten gebaut werden, mit etwa 3000 Arbeitern, ferner eine Zucker- und Zementfabrik, Bierbrauerei und (1880)
11,255 meist evang. Einwohner.
Gottfried Gabriel, Geschichtschreiber, geb. 14. Dez. 1773 zu Berlin, besuchte das Joachimsthalsche
Gymnasium, studierte in Halle Theologie, dann unter F. A. Wolf Altertumswissenschaft. 1794 ward er Mitglied des pädagogischen
Seminars und folgte 1796 einem Ruf nach Eutin, wo er, als Voß 1802 Eutin verließ, das Rektorat übernahm. Sein »Handbuch der
alten Geschichte, Geographie und Chronologie« (Eutin 1799; 6. Aufl. von Kunisch, Altona 1837; wiederholt
1851) und die »Untersuchungen über einzelne Gegenstände der alten Geschichte,
Geographie und Chronologie« (das. 1800 u. öfter) hatten indes seinen
Ruf begründet, und Bredow ward 1804 als Professor der Geschichte nach Helmstedt berufen.
Hier begann er seine »Chronik des 19. Jahrhunderts« (1808), von der jedoch wegen der freimütigen Sprache
nur 2 Bände erscheinen durften. Bredow wandte sich wieder der alten Geschichte und Geographie zu, für die er in Paris 1807 Studien
machte. 1809 folgte er einem Ruf an die Universität zu Frankfurt a. O., von wo er im Sommer 1811 nach Breslau
übersiedelte. Er starb hier 5. Sept. 1814. Er schrieb noch: »Entwurf der Weltkunde der Alten« (3. Aufl., Altona 1816);
»Weltgeschichte
in Tabellen« (das. 1801, 9. Aufl. 1851);
»Grundriß einer Geschichte der merkwürdigsten Welthändel von 1796 bis 1810«, eine
Fortsetzung von Büsch' »Welthändeln neuerer Zeit« (Hamb. 1810).
Als Schulbücher verbreitet sind Bredows
»Umständliche Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte« (Altona 1810, 15. Aufl. 1866)
und besonders seine »Merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte« (das. 1810, 37. Aufl. 1880). Bredows
»Nachgelassene Schriften« mit Biographie gab Kunisch heraus (neue Ausg., Bresl. 1823).
Dorf im Kreis Randow des preuß. Reg.-Bez. Stettin, an der Oder unmittelbar nördlich bei Grabow, das wieder
mit Stettin zusammenhängt, hat (1890) 13 718 (6824 männl., 6894 weibl.)
E., Fernsprech- und Pferdebahnverbindung mit Stettin, Dampferstation, Waisenhaus (Marchandstift), Augusta-Victoria-Kinderheim;
Stettiner Maschinenbau-Aktiengesellschaft «Vulcan» (s. d.) mit großer Schiffswerft, Cementfabrik mit Dampfziegelei
(244 Arbeiter), Asphalt- und Dachpappenfabrik.
Adalbert von, preuß. Generallieutenant, geb. 24. Mai 1814 in
Berlin, kam ins Kadettenkorps, trat 1832 in das Garde-Husarenregiment ein, erhielt 1849 eine Eskadron
und ward 1856 unter Beförderung zum Major in das 1. Dragonerregiment, 1857 aber in das Zieten-Husarenregimmt versetzt und 1859 zum
Commandeur des 4. Dragonerregiments ernannt. 1863 zum Oberst befördert, ward ihm bei Ausbruch des Krieges 1866 die Führung
der 2. Kavalleriebrigade übertragen, an deren Spitze er das Gefecht bei Trautenau und die Schlacht von Königgrätz
mitmachte.
Nach Beendigung des Feldzuges zum Generalmajor befördert, erhielt er das Kommando über die 7. Kavalleriebrigade. 1870 der 5. Kavalleriedivision
zugeteilt, ward Bredow besonders in der Schlacht bei Vionville am 16. Aug. durch seinen mit nur 6 Schwadronen ausgeführten
todesmutigen Ritt berühmt, der bewirkte, daß der Feind auf diesem Teile des Schlachtfeldes keine Offensivbewegung wieder
versuchte. Nach der Schlacht erst der Maasarmee, dann der Armee von Paris zugeteilt, fand auch hier Gelegenheit, seine Tüchtigkeit
zu beweisen. Im Jan. 1871 zum Generallieutenant befördert, erhielt er 1872 das Kommando über die 18. Division. 1873 schied
er aus dem Heere, um die Bewirtschaftung des väterlichen Besitzes zu übernehmen. 1883 wurde er in Anerkennung seiner Reiterthat
à la suite des 16. Ulanenregiments gestellt. Bredow starb 3. März 1890 auf seinem Gute Briesen bei Friesack.
Gabriel Gottfr., Geschichtschreiber, geb. 14. Dez. 1773 zu
Berlin, studierte in Halle erst Theologie, dann unter F. A. Wolf Altertumswissenschaften, wurde 1802 Rektor an der Stadtschule
zu Eutin, 1804 Professor der Geschichte in Helmstedt
mehr
und folgte 1809 einem Rufe an die Universität zu Frankfurt a. O., mit der er 1811 nach Breslau übersiedelte, wo er 5. Sept. 1814 starb.
Von B.s patriotischen und auf gründlichem philol. Studium beruhenden Schriften sind zu erwähnen: «Handbuch der alten Geschichte,
Geographie und Chronologie» (Mona 1803; 6. Aufl. von Kunisch, 1837),
«Untersuchungen über einzelne Gegenstände
der alten Geschichte, Geographie und Chronologie» (2 Abteil., ebd. 1800-2),
«Chronik des 19. Jahrh.» (5 Bde.,
ebd. 1808-11),
deren Fortsetzung er, da sie wegen der freimütigen Sprache von der Censur beanstandet wurde, an Venturini
überließ. Am meisten verbreitet sind seine Schulbücher: «Merkwürdige Begebenheiten
aus der allgemeinen Weltgeschichte» (Altona 1810; 37. Aufl. 1880) und «Umständliche
Erzählung der merkwürdigsten Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte» (ebd. 1810; 15. Aufl.
1866). Nach seinem Tode erschienen seine «Nachgelassenen Schriften; mit dem Leben des Verfassers», hg. von Kunisch (Bresl.
1823).