Dorf im
Kreis
[* 2] Randow des preuß. Reg.-Bez.
Stettin,
[* 3] an der Oder unmittelbar nördlich bei Grabow, das wieder
mit
Stettin zusammenhängt, hat (1890) 13 718 (6824 männl., 6894 weibl.)
E., Fernsprech- und Pferdebahnverbindung mit
Stettin, Dampferstation, Waisenhaus (Marchandstift),
Augusta-Victoria-Kinderheim;
Adalbert von, preuß. Generallieutenant, geb. in
Berlin,
[* 4] kam ins Kadettenkorps, trat 1832 in das Garde-Husarenregiment ein, erhielt 1849 eine Eskadron
und ward 1856 unter
Beförderung zum Major in das 1. Dragonerregiment, 1857 aber in das Zieten-Husarenregimmt versetzt und 1859 zum
Commandeur des 4. Dragonerregiments ernannt. 1863 zum Oberst befördert, ward ihm bei
Ausbruch des
Krieges 1866 die
Führung
der 2. Kavalleriebrigade übertragen, an deren
Spitze er das
Gefecht bei
Trautenau und die
Schlacht von Königgrätz
[* 5] mitmachte.
Nach Beendigung des Feldzuges zum Generalmajor befördert, erhielt er das Kommando über die 7. Kavalleriebrigade. 1870 der 5.
Kavalleriedivision
zugeteilt, ward Bredow besonders in der
Schlacht bei
Vionville am 16. Aug. durch seinen mit nur 6 Schwadronen ausgeführten
todesmutigen Ritt berühmt, der bewirkte, daß der Feind auf diesem
Teile des Schlachtfeldes keine Offensivbewegung wieder
versuchte. Nach der
Schlacht erst der Maasarmee, dann der
Armee vonParis
[* 6] zugeteilt, fand auch hier Gelegenheit, seine Tüchtigkeit
zu beweisen. Im Jan. 1871 zum Generallieutenant befördert, erhielt er 1872 das Kommando über die 18. Division. 1873 schied
er aus dem
Heere, um die Bewirtschaftung des väterlichen
Besitzes zu übernehmen. 1883 wurde er in
Anerkennung seiner Reiterthat
à la suite des 16. Ulanenregiments gestellt. Bredow starb auf seinem Gute
Briesen bei Friesack.
Gabriel Gottfr., Geschichtschreiber, geb. zu
Berlin, studierte in
Halle
[* 7] erst
Theologie, dann unter F. A.
Wolf Altertumswissenschaften, wurde 1802 Rektor an der Stadtschule
zu Eutin, 1804 Professor der Geschichte in
Helmstedt¶
mehr
und folgte 1809 einem Rufe an die Universität zu Frankfurt
[* 9] a. O., mit der er 1811 nach Breslau
[* 10] übersiedelte, wo er starb.
Von B.s patriotischen und auf gründlichem philol. Studium beruhenden Schriften sind zu erwähnen: «Handbuch der alten Geschichte,
Geographie und Chronologie» (Mona 1803; 6. Aufl. von Kunisch, 1837),
«Untersuchungen über einzelne Gegenstände
der alten Geschichte, Geographie und Chronologie» (2 Abteil., ebd. 1800-2),
deren Fortsetzung er, da sie wegen der freimütigen Sprache
[* 11] von der Censur beanstandet wurde, an Venturini
überließ. Am meisten verbreitet sind seine Schulbücher: «Merkwürdige Begebenheiten
aus der allgemeinen Weltgeschichte» (Altona
[* 12] 1810; 37. Aufl. 1880) und «Umständliche
Erzählung der merkwürdigsten Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte» (ebd. 1810; 15. Aufl.
1866). Nach seinem Tode erschienen seine «Nachgelassenen Schriften; mit dem Leben des Verfassers», hg. von Kunisch (Bresl.
1823).