Brechveilchen
,
s. Ipecacuanha.
Brechveilchen
3 Wörter, 31 Zeichen
Brechveilchen,
s. Ipecacuanha.
Ipecacuanhawurzel, auch Brechwurzel genannt, stammt vom Brechveilchen, Cephaëlis ipecacuanha Rich. (s. Cephaëlis). Die Wurzel [* 3] kommt in den Handel in wurmförmig gekrümmten, bis 15 cm langen, in der Mitte höchstens 5 mm dicken, nach den Enden dünner werdenden, meist unverzweigten Wurzelästen. Die bis 2 mm dicke, graue bis bräunlichgraue Rinde zeigt eine dichte und bis auf den Holzkern gehende Ringelung und läßt sich auch leicht von dem hellgelblichen Holzkern abbröckeln.
Der Geruch ist schwach dumpfig, der Geschmack widerlich bitter. Wesentlicher Bestandteil ist ein brechenerregender Stoff, das Emetin und eine eigentümliche Säure (Ipecacuanhasäure). – Zum Versand gelangt I. hauptsächlich von Rio [* 4] de Janeiro (neuerdings auch eine Abart von Carthagena) in Büffelhäuten (Seronen) von 50 kg gepackt. Haupthandelsplatz ist London, [* 5] das 1892 1938 Seronen einführte. Man hat auch versucht, I. in Indien zu kultivieren, bis jetzt aber ohne nennenswerten Erfolg. Von andern Pflanzen abstammende , der I. ähnliche und teilweise auch Emetin enthaltende Wurzeln (z. B. weiße und schwarze I. von Jonidium ipecacuanha Vent. und Psychotria emetica Mut., Richardsonia scabra Kunth u. a.) kamen früher häufig als Verfälschung der echten I. in den Handel, sind aber jetzt sehr selten geworden und unterscheiden sich durch abweichende Farbe, ¶
Form der Wurzeln und Ringelung hinlänglich von der echten I. Die I. wird in der Heilkunde vielfach verwandt, indem dieselbe ein mildes, Magen [* 7] und Darmkanal wenig affizierendes Brechmittel liefert. In kleinern, nicht brechenerregenden Gaben dient die I. als Beruhigungsmittel bei Nerven- und Gefäßaufregungen, als schleimlösendes und auswurfbeförderndes Mittel bei Katarrhen, Verdauungsstörungen und bei der Ruhr. Man giebt sie in Pulverform, Aufguß, als alkoholischen oder weinigen Auszug und (namentlich Kindern) in Sirup.