die größte und bevölkertste der dalmatischen
Inseln im AdriatischenMeer, zwischen der
InselLesina und der Stadt
Spalato, durch den
Canale della Brazza vom
Festland geschieden und 396 qkm (7,2 QM.) groß, ist von
Bergen
[* 2] durchschnitten, die sich im
San Vito zu 786 m
Höhe erheben, hat treffliche
Oliven-,
Feigen-,
Mandelbaum- und Weinpflanzungen
(der köstliche Vulgavawein wächst auf Brazza), berühmte Marmorbrüche, aber kein Trinkwasser.
Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf (1880) 19,969. Die bedeutendsten
Orte sind die
Flecken:
San Pietro (mit Bezirksgericht),
Neresi,
Bol und Milna. Im
Altertum hieß Brazza Brattia, bildete dann einen Teil des Gebiets der
RepublikVenedig
[* 3] und fiel mit diesem
im
Frieden von
Campo Formio an
Österreich.
[* 4]
Nach vielen Schwierigkeiten gelang es ihm Ende 1877, bis dorthin vorzudringen, wo der
Ogowe aufhört schiffbar
zu sein; er glaubt, daß dieser auf der Ostseite derselben
Gebirgskette entspringt, von deren Westabhang die
Flüsse
[* 9] der Loangoküste
kommen. Dann aber setzte er seine
Reise ost- und nordwärts fort durch das Quellgebiet der
StrömeAlima und Likona, welche
bereits dem
Congo zufließen, bis Okanga (12° 45' östl. L. v. Gr.),
wo ihn das Herannahen der
Regenzeit zur Umkehr nötigte.
Nach
Europa
[* 10] zurückgekehrt, erlangte er von der französischen
Regierung zu weitern
Reisen in jenen Gegenden und insbesondere
zur Anlegung von
Stationen daselbst eine Unterstützung von 100,000
Frank; zugleich sollte die Beschiffung des
Congo mit französischen
Dampfern ins
Auge
[* 11] gefaßt werden. Brazza schiffte sich Ende
Dezember 1879 von neuem ein, drang zum Oberlauf des
Ogowe vor, errichtete
bei Maschogo, am Einfluß des
Passa in den
Ogowe (2° südl.
Br.), die erste
Station (Franceville) und erreichte von da den
Stanley Pool
(Congo). Er schloß zu Mbo mit dem König Makoko einen
Vertrag ab, wodurch ihm ein Gebiet am
nördlichen
Ufer des
Stanley Pool zur
Anlage¶
mehr
einer zweiten Station (Brazzaville) abgetreten wurde, die er zum Ausgangspunkt der französischen Dampfer auf dem Congo bestimmte,
ging darauf den Congo hinunter und im Dezember 1880 wieder zum Gabun, von wo er indessen schon nach wenigen Wochen von neuem
zur Alima aufbrach, um dort eine dritte Station (Poste de l'Alima) zu gründen. Auf dem kürzesten Weg begab
er sich dann (Oktober 1881), ein noch unbekanntes Gebiet zwischen dem Ogowe und untern Congo durchschneidend, zur Küste und
kehrte im Frühjahr 1882 nach Frankreich zurück, wo man ihn mit großen Ehrenbezeigungen empfing. Im März 1883 brach Brazza, dem
die Regierung jetzt eine Unterstützung von 1,275,000 Fr. bewilligte, abermals nach Westafrika auf und
begab sich nach Pontanegra, südlich von der Kuilumündung, um dieselbe durch Errichtung neuer Stationen mit den schon vorhandenen
zu verbinden.
Vgl. Neuville und Bréard, Les voyages de Savorgnan de Brazza (Par. 1884).