Brausemagnesia
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s. Citronensäure.
Brausemagnesia
3 Wörter, 35 Zeichen
Brausemagnesia,
s. Citronensäure.
Citronsäure, Acidum citricum, eine organische Säure von der Formel: C6H8O7 + H2O oder C3H4(OH) (COOH)3+ H2O. Sie ist als Oryallyltricarbonsäure aufzufassen. Diese im Pflanzenreich sehr verbreitete Säure wurde 1784 von Scheele entdeckt, von Berzelius und namentlich von Liebig näher studiert. Sie findet sich am reichlichsten im Saft der Citronen, außerdem in Preißelbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren u. v. a. Zur Darstellung wird Citronensaft (s.d.) aufgekocht (zur Koagulation von Eiweißstoffen), filtriert und siedend mit Schlemmkreide und Kalkmilch gesättigt.
Das ausgeschiedene citronensaure Calcium, Calciumcitrat, wird mittels Schwefelsäure [* 3] zersetzt und das Filtrat zur Krystallisation eingedampft. Die Citronensäure krystallisiert in rhombischen Prismen von angenehm reinsaurem Geschmack, ist in der Kälte in zwei Drittel, bei Siedhitze in der Hälfte ihres Gewichts in Wasser löslich, schwer in Alkohol, in Äther unlöslich. Bei 50° beginnt sie zu verwittern, schmilzt bei 100° in ihrem Krystallwasser, wird bei 130° wasserfrei.
Steigert man die Temperatur bis 175°, so verwandelt sie sich in Aconitsäure. und bei weiterm Erhitzen destillieren Itaconsäure- und Citraconsäureanhydrid. Die Citronensäure hat viele Ähnlichkeit [* 4] mit der Weinsäure, unterscheidet sich aber von dieser durch folgende Merkmale: Beim Verkohlen der Citronensäure ist nicht ein Geruch nach verbrennendem Zucker [* 5] wahrnehmbar;
ihre Lösung bleibt beim Neutralisieren mit Kalkwasser in der Kälte klar, erst beim Sieden scheidet sich Calciumcitrat ab;
Lösungen neutraler citronsaurcr Alkalien geben nicht in der Kälte, nur bei Siedhitze mit Chlorcalcium einen Niederschlag;
das saure citronsaure Kalium ist leicht löslich;
Citronensäure ist optisch inaktiv.
Die Citronensäure ist eine Tricarbonsäure, also dreibasisch und giebt dem entsprechend drei Reihen von Salzen, die jedoch wenig allgemeineres Interesse haben. Von denselben sind in das Deutsche [* 6] Arzneibuch aufgenommen: Citronensaures Eisenoxyd, Ferrum citricum oxydatum. Das Präparat erscheint als durchscheinende, rote Plättchen, die in kaltem Wasser löslich sind. Citronensaures Eisenchinin, s. Chinin. Das Magnesium citricum effervescens (Brausemagnesia) des Deutschen Arzneibuchs ist eine dem Brausepulver ähnliche Mischung von Citronensäure, kohlensaurem Magnesium, doppeltkohlensaurem Natrium und Zucker.
Die Citronensäure findet vielfache Verwendung: zur Bereitung erfrischender Getränke 4-6 g nebst Zucker in 1 l Wasser gelöst, als Heilmittel, namentlich gegen Skorbut;
ferner in der Kattundruckerei, wo sie entweder auf das Zeug gedruckt wird, um die bedruckten Stellen vor Annahme gewisser Farben zu bewahren, oder zur Erhöhung mancher Farben dient.
Der Preis der Citronensäure ist 1893 je nach der Reinheit 3,7 bis 5 M. für das Kilogramm.