Braunes
Pulver
, eine im Anfang der achtziger Jahre von deutschen Privat-Pulver
fabriken
eingeführte, ganz erhebliche Verbesserung des alten
Schwarzpulvers, welche die Leistungsfähigkeit der
Kanonen, namentlich
der schwersten
Kalibers, wesentlich steigerte, indem es inoffensiver war und größere Ladungen, als bis dahin angewandt,
gestattete; zudem war der
Rauch, den es entwickelt, dünner und flüchtiger als der des
Schwarzpulvers, und es kann deshalb
als
Vorläufer des rauchschwachen Pulvers
(s. Schießpulver
,
[* 2] rauchschwaches) betrachtet werden.
Infolge seiner guten Eigenschaften (von einer schlechten in der ersten Zeit viel besprochenen, daß nämlich seine Rückstände
sehr heiß seien und die Rohrwandungen stark korrodieren, ist in letzter Zeit nichts mehr verlautet) ist es in fast alle
Armeen und Marinen eingeführt. Es ist von einer andern Dosierung als das
Schwarzpulver, nämlich 79
Teile
Salpeter, 3
Teile Schwefel und 18
Teile
Kohle, gegenüber 74-76
Teile Salpeter, 9-10
Teile Schwefel und 15-16
Teile
Kohle. Außerdem
ist die
Kohle keine Holzkohle, sondern leicht angekohltes
Stroh. Meist als Prismatisches Pulver
(s. d.) verwandt, hat es das
hohe spec. Gewicht von über 1,8. Wegen seiner schokoladenbraunen
Farbe wird es vielfach als Schokoladen- oder
Kakaopulver
bezeichnet.