Titel
Branicki
(spr. -itzki), 1) Jan Klemens, Graf von, poln. Krongroßfeldherr, geb. 1688, aus dem Magnatengeschlecht Gryf, diente in seiner Jugend im französischen Heer, kehrte 1715 nach Polen zurück und gehörte zu der Konföderation, die August II. 1716 zwang, die sächsischen Truppen zu entlassen. Von August III. zum Starosten, Krongroßfeldherrn, Kastellan von Krakau [* 2] und ersten weltlichen Senator ernannt, gehörte er nach dessen Tod (1763) zur republikanischen Partei und sollte selbst König werden, mußte aber vor der von Rußland und Preußen [* 3] unterstützten monarchischen Partei der Czartoryiski fliehen, worauf er in Ungarn [* 4] sich aufhielt, bis er 1765 unter König Stanislaus Poniatowski, seinem Schwager, zurückkehren durfte. Er starb
2) Franz Xaver, Graf von, der einfachen Adelsfamilie der Korczek angehörig, begab sich 1761 nach Petersburg, [* 5] ward hier mit Stanislaus Poniatowski befreundet, dem er das Leben rettete, und nach dessen Thronbesteigung 1764 Generaladjutant und Krongroßjägermeister. Ehrgeizig und habsüchtig, ließ er sich in verräterische Händel zu gunsten Rußlands ein und schloß sich 1767 der Konföderation von Radom an, um die von Bar zu bekämpfen. Obwohl ihm der König reiche Starosteien schenkte und ihn zum Krongroßfeldherrn ernannte, verband er sich aus Ehrgeiz mit Potemkin gegen Stanislaus, bekämpfte die neue Verfassung und stiftete 1792 mit Potocki und Rzewuski die Konföderation von Targowicz. Von seinen Landsleuten gehaßt und verflucht, starb er 1819 in Bielocierkiew (Ukraine).