Braid
,
James,
Arzt, geboren um 1795, erwarb früh den
Ruf eines vorzüglichen Chirurgen, namentlich eine ungewöhnliche
Geschicklichkeit im
Operieren Schielender und später in der Behandlung nervenkranker
Personen, so daß Kranke aus weiter
Ferne
nach
Manchester
[* 3] kamen, um sich von ihm behandeln zu lassen. Seine ersten
Schriften betrafen chirurgische
Gegenstände, aber seit 1841, nachdem er entdeckt hatte, daß das längere Anstarren glänzender Gegenstände eigentümliche
schlafartige (hypnotische) Zustände hervorbringt
(Braidismus), war seine Thätigkeit nur noch der Erforschung derselben und
ihrer Anwendung zur
Heilung von
Krankheiten des
Nervensystems gewidmet. Er ist als der eigentliche Entdecker und hervorragendste
Erforscher des
Hypnotismus (s. d.), der deshalb auch zuweilen als
Braidismus bezeichnet wird, zu betrachten;
aber seine
Entdeckungen wurden von
Ärzten und
Geistlichen stark angefochten und gerieten trotz der Parteinahme des angesehenen
Physiologen
Carpenter (1853) in halbe Vergessenheit, bis neuere
Beobachtungen und Bestätigungen der von ihm entdeckten
Thatsachen
seine Untersuchungen wieder zu
Ehren brachten. Braid
starb in
Manchester. Unter seinen zahlreichen
Schriften über
Hypnotismus ist die »Neurypnology, or the rationale of nervous sleep, considered
in relation to animal magnetism« (Lond. u. Edinb.
1843) die wichtigste. Unter dem
Titel: »Der
Hypnotismus« übersetzte
Preyer ausgewählte
Schriften Braids
(Berl. 1882).
Vgl. W. Preyer, Die Entdeckung des Hypnotismus (Berl. 1881).