Brahui
(brâhûî
), ein von den iran. Belutschen, den Bewohnern des größten
Teils von
Belutschistan verschiedener
Volksstamm, welcher namentlich m den gebirgigen
Teilen von
Kelat wohnt. Die Brahui
, ihrer
Sprache
[* 2] nach mit den
über Südindien verbreiteten
Dravidavölkern (s.
Dravida,
Indische Sprachen) verwandt, sind die Urbewohner des
Landes und dort
der Überrest jener Rasse, welche
vor der Einwanderung der
Arier über
Indien und
Iran das erstere sowie auch den südöstl.
Teil des letztern bewohnte. Die Alten kennen diese Rasse als die «schlichthaarigen
Äthiopen» zum Unterschied von den «wollhaarigen libyschen Äthiopen».
Neben ihrer zum Dravidastamm gehörigen
Sprache unterscheiden sich die auch durch ihren physischen
Typus von den Belutschen.
Besondere
Merkmale: die kräftige, gedrungene Gestalt, olivenfarbige
Haut,
[* 3] das platte
Gesicht
[* 4] mit schwarzem, dünngesäetem
Bart. Die Brahui
sind Nomaden, sie sind offen und gastfreundlich, aber auch räuberisch und
blutdürstig. –
Vgl. F. Pottinger, Travels in Beloochistan (Lond. 1816);
Ch. Masson, Narrative of various journeys in Beloochistan (ebd. 1842);
ders., Narrative of a journey to Kalat (ebd. 1843);
Bellew, From the Indus to the Tigris (ebd. 1874);
MacGregor, Wanderings in Balochistan (ebd. 1883);
Alla Bux, Handbook of of the Birouhi language (Kurrachee 1877);
E. Trumpp, Grammatische
Untersuchungen über die
Sprache der Brahui
(Münch. 1881).