Titel
Bradley
(spr. bräddli), 1) James, Astronom, geb. 1692 zu Sherborne in Gloucestershire, studierte zu Oxford [* 2] Theologie und war seit 1719 Diakonus zu Wanstead, als seine Neigung zur Astronomie [* 3] das Übergewicht gewann. Er legte seine geistliche Stelle nieder und erhielt 1721 den astronomischen Lehrstuhl zu Oxford, entdeckte 1727 die Aberration des Lichts [* 4] und machte eine Reihe schätzbarer Beobachtungen des Kometen [* 5] von 1737. Nach Halleys Tod erhielt er 1742 die Stelle eines königlichen Astronomen auf der Sternwarte [* 6] zu Greenwich.
Die hier von ihm gesammelten
Beobachtungen und
Entdeckungen, unter welchen die der
Nutation der Erdachse die wichtigste ist,
füllen 13
Folianten, welche, soweit sie durch den
Druck veröffentlicht sind, noch heute als
Basis aller astronomischen Tafeln
gelten. Bradley
sorgte auch für Verbesserung des astronomischen
Apparats auf der
Greenwicher
Sternwarte. Er
starb Von seinen hinterlassenen
Manuskripten, jetzt
Eigentum der
Oxforder Universitätsbibliothek, erschienen »Astronomical
observations made at the royal observatory at
Greenwich 1750-62«
(Oxford 1776-1805, 2 Bde.; neu hrsg.
von
Busch, Lond. 1838),
während Bradleys
»Miscellaneous works and correspondence«
erst in neuerer Zeit durch
Rigaud
(Oxford 1832) veröffentlicht wurden.
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2) Edward, engl. Geistlicher und Humorist, geb. 1827 zu Kidderminster, studierte auf der Universität Durham Theologie, ward 1850 ordiniert und ist seit 1872 Pfarrer zu Stretton in Rutlandshire. Er trat schon früh vor die Lesewelt, indem er unter dem bisher beibehaltenen Pseudonym Cuthbert Bede und dem Titel: »The adventures of Mr. Verdant Green« (1857) eine humoristische Schilderung des englischen Studentenlebens veröffentlichte, die großen Beifall fand und seinen Schriftstellerruf begründete.
Mehrere Fortsetzungen, in denen er seinen Helden weiter auf seinem Lebensgang begleitet, folgten dem (von ihm auch selbst illustrierten) Buch nach. Auf Tiefe machen diese wie auch seine andern Schriften keinen Anspruch, sie sind aber lesbar und ergötzlich. Von letztern seien erwähnt: »Medley, prose and verse« (1855);
»Motley« (1855);
»Photographic pleasures« (neue Ausg. 1863);
»Tales of college life« (1856);
»Fairy fables« (1857);
»Nearer and dearer«, Novelletten (1857);
»The curate of Cranston« (1861) u. a. sowie eine Anzahl illustrierter Bücher über Landschaft und Geschichte, Sagen und Altertümer.
Schottlands, wie: »Glencreggan, or a highland home in Cantire« (1861),
»A tour in Tartanland« (1863),
»The white wife« (1864) etc. hat auch zum »Punch« und vielen andern Zeitschriften Beiträge geliefert.