Bracht
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Eugen, Landschaftsmaler, geb. in Morges bei Lausanne, [* 2] erhielt 1857-59 seine künstlerische Ausbildung in Darmstadt [* 3] besonders durch Seeger und seit 1861 in Düsseldorf [* 4] ¶
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durch Gude. Mit dem erwählten Beruf unzufrieden, war er 1864-75 in Berlin
[* 6] als Kaufmann thätig, kehrte aber bei wiedererwachter
Neigung abermals in Gudes Atelier zurück. Mit Vorliebe wählte er damals seine Stoffe aus den Gegenden der Heide und des Torfmoors,
die er stimmungsvoll und naturgetreu zu behandeln verstand. Das Hünengrab, das Hochmoor und Küstenpartien
von Rügen (1878) gehören zu seinen vorzüglichsten Arbeiten. Eine Orientreise 1880-81 brachte
ihn dann auf ein anderes Stoffgebiet,
das er mit derselben Kraft
[* 7] der Stimmung zu behandeln wußte; dahin gehören: Abenddämmerung am Toten Meer (1881, Berliner
[* 8] Nationalgalerie),
Mondnacht in der Wüste, Abend auf der Sinaihalbinsel (1886), Absalomsmal im Kidronthal, Jordanniederung
mit dem Gebirge Moab. Neuerdings hat er neben den orient. Motiven sowohl italienische als alpinische gewählt. Seit 1882 wirkt
Bracht
als Lehrer der Landschaftsmalerei an der Kunstakademie in Berlin. 1884 malte er mit A. von Werner das Sedanpanorama in Berlin.
Auf der Internationalen Kunstausstellung zu Berlin 1891 war Bracht
vertreten u. a. mit: An der Stadtmauer von
Jerusalem,
[* 9] Brandung an der Küste bei Genua.
[* 10]