(spr. bratschano), Stadt in der ital.
Provinz
Rom,
[* 2] an der
Via
Claudia am Westufer des gleichnamigen
Sees gelegen,
mit Eisenwerk, gewaltigem, aus einem
Felsen thronendem Baronialpalast, einem riesigen
Fünfeck,
[* 3] 1480 von
Napoleone
Orsini erbaut,
jetzt im
Besitz der Odescalchi, die von Bracciano
den Herzogstitel führen, und (1881) 2178 Einw.
Der kreisrunde
See von Bracciano
(Lacus Sabatinus), mit einem
Umfang von 27 km und einer Tiefe bis 250
m, ist der
eingestürzte
Krater
[* 4] eines ausgebrannten
Vulkans. Seine Wasserfläche liegt aber nur 151 m ü. M. Er ist sehr fischreich,
hat einen Abfluß durch den Arrone und speist die von
Papst
Paul V. nach
Rom geführte
Wasserleitung
[* 5]
(Acqua
Paola). Am
Ufer des
Sees liegen außer Bracciano
die
Orte Anguillara, Trevignano und der Badeort
Vicarello (s. d.).
(spr. bratschahno), Stadt im Kreis
[* 7] Rom der ital. Provinz Rom, 34 km nordwestlich von Rom, in 288 m Höhe, hat
(1881) 3050 E., Post, Telegraph,
[* 8] Eisenwerke und warme Quellen mit Badeeinrichtungen. Hoch auf einem Felsen
über Bracciano
das Schloß der Orsini, einer der schönsten Paläste Mittelitaliens; dasselbe ist ein großes Fünfeck mit fünf
runden krenelierten Türmen und wurde Ende des 15. Jahrh. von Napoleon Orsini erbaut, 1696 an Livio Odescalchi verkauft, Anfang
des 19. Jahrh. von dem Fürsten Torlonia erworben, 1846 aber wieder von der fürstl. Familie Odescalchi,
die von Bracciano
den Herzogstitel führt, zurückgekauft. In den Kämpfen Eugens IV., Innocenz' VIII. und Alexanders VI. mit den
röm. Baronen spielte Bracciano
eine Rolle. Zum Fürstentum wurde es zu Gunsten der Orsini durch Pius IV. 1560 gemacht. Bracciano
ist der
Geburtsort von Mamiani. - Der nordöstlich von Bracciano
, 164 m über dem nur 18 km entfernten
Meere gelegene, fischreiche, fast kreisrunde, 50 qkm große See von Bracciano
(Lacus Sabatinus) ist der eingestürzte Krater eines
ausgebrannten Vulkans, hat eine Tiefe bis zu 300 m und durch den Arrone Abfluß zum Mittelmeer. Am südöstl. Ufer
liegt Anguillara, einst der Sitz eines eigenen Grafenhauses, welchen Innocenz VIII. 1484 seinem Sohn Franceschetto Cybò
verlieh. Dieser verkaufte Anguillara 1493 an Virginio degli Orsini, dessen Linie 1548 erlosch. Benedikt XIV. erhob Anguillara
zum Fürstentum und verlieh es den del Grillo.