Bourmont
(spr. burmóng), Louis
Auguste Victor de Ghaisne,
Graf von, Marschall von
Frankreich, geb. auf dem
Schloß Bourmont
(Maine-et-Loire), wurde frühzeitig
Soldat, kämpfte und wirkte als Royalist, bis er 1810 bei der
franz.
Armee in Neapel
[* 2] eine
Stelle einnahm. Bourmont
kam bald darauf in den
Stab
[* 3] von Eugène
Beauharnais und machte bei demselben den
Feldzug von 1812 mit.
In den Kämpfen von 1813 und 1814 zeichnete er sich bei
Dresden,
[* 4]
Hanau
[* 5] und Nogent aus und wurde von Napoleon
zum Divisionsgeneral ernannt. Im März 1814 erhielt Bourmont
, wieder Royalist geworden, das Kommando
der 6. Militärdivision in
Besançon;
[* 6] als Ney bei Napoleons Rückkehr von Elba zu diesem überging, eilte Bourmont
zu
Ludwig XVIII.,
ging dann aber selber, da der König nicht über
ihn verfügte, zu Napoleon über und nahm von diesem das Kommando der 2. Division
der Moselarmee in Flandern an. Nachdem er im entscheidenden Kriegsrat vor Ligny Napoleons
Absichten kennen gelernt, verließ
er diesen 14. Juni und ging zu
Ludwig XVIII., von dem er dann das Kommando der 16. Militärdivision erhielt. Bourmont
nahm Anteil am
Prozeß gegen Ney. 1823 und 1824 machte er anfangs als Divisionsgeneral, später als Obergeneral der
Armee von
Andalusien, den Feldzug in
Spanien
[* 7] mit und wurde 1829 Kriegsminister. 1830 kommandierte Bourmont
mit Erfolg die Expedition
nach
Algier und wurde Marschall von
Frankreich, verweigerte aber dann der Julidynastie den
Eid, verließ
Frankreich und wurde 1832 aus
den Listen der
Armee und der Pairs gestrichen. 1833 trat in das
Heer
Dom
Miguels von
Portugal, übernahm das
Oberkommando und griff Porto und Lissabon
[* 8] erfolglos an, nahm dort Ende Sept. 1833 seine Entlassung und ging nach
Rom,
[* 9] wo er
für die span. Karlisten wirkte. 1840 begnadigt, kehrte er nach
Frankreich zurück und starb