14 971 E.) im
Arrondissement Moulins des franz. Depart.
Allier (dem alten
Bourbonnais, s. d.), 3 km vom rechten Ufer der Loire,
im
Thale des Flüßchens
Burge, an der Linie Moulins-Cosne-sur-l'Oeil
(Lokalbahn im Gebiete der Mittelmeerbahn), hat 2648, als
Gemeinde 4008 E., Post,
Telegraph
[* 3] und ist berühmt durch das Stammschloß, das schon 761 von Pippin im
Kampfe mit
Aquitanien erobert, im 13. Jahrh. neu erbaut wurde. Es war lange die Residenz der
Bourbons. 1793 wurde das Schloß
zerstört; der eine der stehen gebliebenen
Türme heißt Quiquengrogne. Von den beiden hier befindlichen
Quellen ist die eine
(La Source
Jonas, 22,8°) ein Eisensäuerling, die andere (La Source Chaude, 51,25° C.) eine gasreiche
eisenhaltige Schwefeltherme. Die Badeeinrichtungen sind Staatseigentum.
Bei denRömern hieß der Badeort
Aquae Bormonis, im
Mittelalter Borbo oder Burbo Archembaldi, während der ersten Revolution
Bourges-les-Bains. Man hat hier Reste prächtiger
röm. Marmorbäder entdeckt. - 3)
Bourbon-Vendée, Hauptstadt des Depart.
Vendée, s. La Roche-sur-Yon.
(spr. burbóng), altes franz. Geschlecht, das durch
seine Verwandtschaft mit dem königl. Hause der Capetinger (s. d.)
auf mehrere
Throne gelangte, führt seinen
Namen von einer
Burg im ehemaligen
Bourbonnais, mit der eine nicht unbedeutende Herrschaft
(Seigneurie) verbunden war. Der erste Herr
(Sire) dieses Geschlechts, dessen die Geschichte gedenkt, war
Adhémar, der 921 die Priorie
Souvigny im
Bourbonnais stiftete. Sein vierter Nachkomme, Archambauld I., fügte seinem
Namen
den des Stammschlosses hinzu. Unter seinen Nachfolgern gleichen
Namens erweiterte sich die Herrschaft wie das Ansehen ihrer
Besitzer bedeutend. Archambauld X. hinterließ zwei
Töchter,
Mahaut und
Agnes, die sich beide an Mitglieder
des Hauses
Burgund vermählten. Nur die zweite, die ihrer Schwester in der Herrschaft Bourbon folgte, hinterließ eine Erbin,
Beatrix, die sich um 1272 mit Robert, dem sechsten
SohneLudwigs des
Heiligen von
Frankreich, verheiratete.
So mit dem königl. Geschlechte der Capetinger unmittelbar verwandt, hatten die Bourbon, als
eine Seitenlinie dieses Geschlechts, rechtmäßige
Ansprüche auf den
Thron
[* 4] von
Frankreich, sobald das Haus
Valois, ein näherer Seitenzweig der Capetinger, in seinen männlichen Gliedern erloschen sein würde. Der Sohn Roberts
und der
Beatrix,
Ludwig I., genannt der Hinkende, folgte 1310 seiner
Mutter in der Herrschaft und 1318 seinem
Vater in derGrafschaft
Clermont und führte seit 1327 den ihm von
Karl dem Schönen verliehenen
Titel eines
Herzogs von Bourbon. Er war einer der tüchtigsten
Männer seiner Zeit, diente mit Auszeichnung im
Krieg und Frieden und starb 1341. Sein ältester Sohn,
Peter I., der zweite
Herzog von Bourbon, zeichnete sich ebenfalls in den
Kriegen des 14. Jahrh. aus und wurde 1356 in der
Schlacht
von Poitiers getötet.
Sein Sohn und Nachfolger
Ludwig II., der Gute, als Geisel mit dem gefangenen König von
Frankreich nach England gebracht, kehrte
erst nach dem Frieden von
Bretigny, 1360, nach
Frankreich zurück. Nach dem
TodeKarls V. 1380 wurde er einer
der vier Vormünder des jungen
Karl VI.
Johann I., der vierte
Herzog von Bourbon, wurde in der
Schlacht von
Azincourt (1415) gefangen
und nach
London
[* 5] gebracht, wo er, um freizukommen, in die
Abtretung eines
Teils seiner
Güter an England willigte.
Allein sein Sohn verweigerte die
Vollziehung des
Vertrags, sodaß er als Gefangener (1434) starb.
Karl
I.,
Herzog von Bourbon, that sich schon als
Graf von Clermont im
Kriege hervor und nahm dann teil an dem Frieden von
Arras
[* 6] 1435, dem
zufolge der
Herzog von
Burgund das engl.
Bündnis aufgab. Später ließ er sich in mehrere Verschwörungen
gegen
Karl VII. ein, wurde indessen begnadigt und starb 1456.
Johann II.,
Herzog von Bourbon, mit dem
Beinamen der Gute, der 1450 und 1453 gegen
die Engländer kämpfte, sich gegen
Ludwig XI. erhob, dann sich ihm unterwarf, starb 1488 ohne
Erben; ihm folgte sein
BruderKarl II., Kardinal und Erzbischof von
Lyon,
[* 7] der in demselben Jahre starb, worauf alle Würden und Besitztümer
des Hauptzweigs an die Seitenlinie der Bourbon-Beaujeu, und zwar zunächst an
Peter,
Grafen von
Beaujeu, fielen.
Letzterer, der Vertraute und Günstling
Ludwigs XI., heiratete dessen Tochter
Anna und nahm demzufolge während der Minderjährigkeit
Karls VIII. an der Regentschaft teil. Er starb 1503 als der achte
Herzog von Bourbon, war aber bekannter unter
dem
Namen des
Sire von
Beaujeu. Seiner einzigen Tochter Susanne wurden die
Erbrechte von Charles von Bourbon (s. d.),
Herzog von
Bourbonnais,
dem berühmten Connétable, bestritten.
Ludwig XII. vereinigte die Parteien, indem er eine Heirat zwischen beiden
zu stande brachte, und der Gemahl Susannes ward nun, als
Karl III.,
Herzog von Bourbon. Mit seinem
Abfall von
Frankreich, infolgedessen
die bourbonischen Besitzungen für die
Krone eingezogen wurden, erhielt besonders die Seitenlinie
Vendôme große Bedeutung.
Diese stammte durch
Franz,
Grafen von
Vendôme, von
Jakob von Bourbon,
Grafen von La
Marche, dem zweiten
SohneLudwigs
I. des Hinkenden (s. oben);
Jakobs Urenkel,
Johann II., erwarb durch Heirat die Herrschaft La Roche-sur-Yon; sein Sohn
Karl
(gest. 1537) wurde zum
Herzog von
Vendôme ernannt und erbte 1527 die Besitzungen Charles' von Bourbon. Dessen Sohn,
Anton (s. d.)
von Bourbon, vermählte sich mitJeanne d'Albret (s.
Albret), wodurch die Linie erstlich zum
Throne von Navarra,
dann durch Erbschaft nach dem Aussterben des Hauses
Valois mit
Heinrich IV. zur
Krone von
Frankreich, später durch Heirat und
Kriegsglück zu den
Kronen
[* 8]
Spaniens und Neapels gelangte.
Unter den übrigen zahlreichen
Nebenlinien sind zu erwähnen die von Montpensier, Condé, Conti und
Soissons
(s. diese
Artikel). Nur einzelne
Glieder
[* 9] der
Nebenlinien führten indes den
Namen Bourbon, wie z. B. der Kardinal Charles von Bourbon, der
als
Karl X. gegen
Heinrich IV. von der kath. Liga als Gegenkönig aufgestellt wurde. Die herzogl.
Würde verlieh
Ludwig XIV. der Linie Condé zurück, sodaß jedesmal der älteste Sohn des Hauses vor
dem Eintritt in die Erbschaft seines
Vaters den
Titel eines
Herzogs von Bourbon führte.
1) Ludwig XIV., seinen Nachfolger, und 2) Philipp, der von seinem ältern Bruder den Titel eines Herzogs
von Orléans erhielt und der Stammvater der jüngern bourbonischen Dynastie der Orléans wurde. Ludwigs XIV. Sohn aus seiner
Ehe mit Marie Therese, Tochter Philipps IV. von Spanien, der Dauphin Louis, starb 1711 und hinterließ aus seiner Ehe mit Maria
Anna von Bayern
[* 14] drei Söhne:
3) Charles, Herzog von Berry, gest. 1714. Der einzig überlebende Sohn des Herzogs Louis von Bourgogne war Ludwig XV., der 1715 Ludwigs
XIV. Nachfolger wurde. Ludwig XV. hatte von Maria Leszczynska, der Tochter des entthronten Königs Stanislaus von Polen,
den Dauphin Louis. Dieser verheiratete sich mit Marie Josephe von Sachsen,
[* 15] starb aber schon 1765 und hinterließ drei Söhne:
1) Ludwig XVI., der 1774 seinem Großvater Ludwig XV. in der Regierung folgte;
1) den Dauphin Louis, gest. 1789: 2) Louis, genannt Ludwig XVII., gest. 1795;
3) Marie Therese Charlotte, genannt Madame royale, später Herzogin von Angoulême, gest. zu Frohsdorf. Ludwig XVIII.
war kinderlos; Karl X. hatte zwei Söhne:
2) Charles Ferdinand, Herzog von Berry (s. d.). Dieser hatte zwei Kinder:
1) Marie Louise Therese, genannt Mademoiselle d'Artois, vermählte Herzogin von Parma,
[* 16] gest. zu
Venedig;
[* 17]
2) Henri Charles Ferdinand Marie Dieudonné, Herzog von Bordeaux,
[* 18] später Graf von Chambord (s. d.), seit 1830 als
Heinrich V. bezeichnet, gest. zu Frohsdorf. Mit ihm erlosch die Hauptlinie des
Hauses.
Der in Frankreich 1830 auf den Thron gehobene, aber 1848 ebenfalls entthronte Zweig der Bourbon stammt ab von dem zweiten SohneLudwigs
XIII. und einzigen BruderLudwigs XIV., Herzog Philipp I. von Orleans (s. d.), gest. 1701. Über diesen Zweig
des Hauses Bourbon s. Orléans (Haus).
Ludwig XIV. erhob 1700 seinen Enkel Philipp, Herzog von Anjou, auf den span. Thron, und dieser stiftete als Philipp V. die span.-bourbonische
Dynastie. Auf ihn folgte 1746 sein Sohn Ferdinand VI., der 1759 ohne Nachkommen starb und die Krone seinem
Bruder, Karl III., vererbte. Dieser vermählte sich mit Marie Amalie von Sachsen und hinterließ 1788 die Krone seinem SohneKarl
IV., der 1808 dem Throne zu Gunsten JosephBonapartes entsagte und 1819 zu Neapel
[* 19] starb. Seine Gemahlin, Marie Luise von Parma,
gebar ihm folgende Kinder:
1) Carlotta Joaquina, Königin von Portugal, geb. 1775, gest. 1830;
2) Don Fernando, Prinzen von Asturien, später König Ferdinand VII. von Spanien;
3) DonCarlos (s. d.), seit 1833 Prätendent des span.
Throns, gest. mit Hinterlassung dreier Söhne, von denen der zweite, Don JuanCarlos Maria Isidor
(geb. gest. 21, Nov. 1887). auf seine Thronrechte
zu Gunsten seines
SohnesDonCarlos (s. d.), geb. verzichtete.
Sein Bruder ist der am geborene Infant Alfons, der seit 1871 mit Maria das Neves, Tochter des verstorbenen RegentenDomMiguel von Portugal, vermählt ist;
4) Isabella Maria, Königin von Sicilien, geb. 1789, gest.
5) Franz de Paula Anton Mana, geb. 1794, gest. 1865. Ferdinand VII. hinterließ
bei seinem Tode aus seiner dritten Ehe mit Marie Christine, Tochter des Königs Franz I. von Sicilien, zwei
Töchter: a. Isabelle Maria Luise, die ihm als Isabella II. auf dem Throne folgte;
ihr Sohn war Alfons XII., König von Spanien
(geb. gest. 25. Nov.1885). Sein Sohn aus zweiter Ehe mit Marie Christine von Österreich, Alfons XIII. (geb.
ist der gegenwärtige König von Spanien, d. Luise Marie Ferdinande, geb. 1846 mit Anton, Herzog
von Montpensier, vermählt, seit 1890 Witwe.
Die span. Linie der Bourbon steht durch Familienverträge der Dynastie Orléans in der
Erbfolge in Frankreich nach.
Der jüngere Sohn Philipps V., DonCarlos, wurde 1735 als Karl III. König beider Sicilien und Begründer
der sicilianischen Linie der Bourbon. Sein Sohn war Ferdinand I., König beider Sicilien. Ihm folgte 1825 sein Sohn Franz I., dessen
Sohn war Ferdinand II., der von Marie Christine von Sardinien
[* 20] einen Sohn, Franz II. (s. d.), König beider Sicilien, von Marie
Therese von Österreich sechs Söhne und vier Töchter hatte. Franz II. wurde 1860 durch Garibaldi vertrieben
und durch Volksabstimmung vom Throne gestoßen.
Philipps V. von Spanien jüngster Sohn, Don Philipp, erhielt 1748 im Aachener Frieden Parma und Piacenza und begründete die
herzogl. Linie von Parma. Ihn beerbte 1765 sein Sohn Ferdinand I. Dessen Sohn, Ludwig, erhielt 1802 Toscana
mit dem Titel eines Königs von Etrurien, er starb ihm folgte sein Sohn KarlLudwig Ferdinand, unter der Vormundschaft
seiner Mutter, Marie Luise, Infantin von Spanien; doch mußten beide sehr bald, als EtrurienFrankreich einverleibt wurde, verzichten,
wie sie schon vorher auf die erblichen Herzogtümer verzichtet hatten. Durch den Wiener Kongreß wurden
die Herzogtümer der Gemahlin Napoleons, Marie Luise, zugesprochen, die Infantin Marie Luise aber für sich und ihre männlichen
Nachkommen mit dem Herzogtum Lucca
[* 21] entschädigt. Nach dem Tode der Gemahlin Napoleons fielen Parma und Piacenza
wieder der bourbonischen Linie zu, die ihrerseits Lucca zwei Monate früher an Toscana abgetreten hatte.
Der Infantin Marie Luise folgte bei ihrem Tode, in Lucca ihr Sohn, HerzogKarl II. Ludwig Ferdinand von Bourbon, geb.
diesem 1847 sein Sohn HerzogKarl III. Ferdinand Maria Joseph Victor von Bourbon, geb. Er hinterließ
vier Kinder, wovon das älteste, Robert KarlLudwig Maria, geb. ihm 1854 unter Vormundschaft seiner Mutter folgte,
jedoch 1859 vertrieben wurde (s. Parma). Aus der Ehe mit Maria Pia, Prinzessin von Sicilien (gest. 1882), hat er drei Söhne
und sechs Töchter, aus zweiter Ehe mit Marie Antonie, Prinzessin von Braganza, zwei Söhne und eine Tochter.
-
Vgl. Coissier-Demoret, Histoire du Burbonnais et des Bourbons (2 Bde.,
Par. 1814-16: 2. Aufl. 1824);
Bourbon (Charles) - Bo
* 22 Seite 53.379.
Achaintre, Histoire
¶
mehr
généalogique et chronologique de la maison royale de Bourbon (2 Bde.,
ebd. 1825);
Mure, Histoire des ducs de Bourbon (3 Bde., ebd. 1860‒68);
Dussieux, Généalogie de la maison de Bourbon de 1256 à 1869 (ebd. 1869).
(spr. burbóng), Charles, genannt der Connétable von Bourbon, aus einer
jüngern Linie des Hauses Bourbon (s. d.), Sohn des
GrafenGilbert von Montpensier, geb. vereinigte durch die Vermählung mit Susanne, Erbin
des letzten Trägers der ältern Linie von Bourbon, HerzogsPeter von Bourbon-Beaujeu, als der mächtigste Vasall der franz. Krone ein
Gebiet, dessen Einkünfte man auf 120000 Ecus berechnete. Unter Ludwig ⅩⅡ., der jene Ehe selbst vermittelte,
nahm der hochstrebende, tapfere, freigebige und leutselige Herzog auch am Hofe und im Staate eine große Stellung ein, und auch
unter Franz Ⅰ., der ihn für den Sieg über die Schweizer bei Marignano 1515 zum Connétable ernannte, wußte er sich mehrere
Jahre als der erste Mann des Reichs zu behaupten und wurde Gouverneur von Mailand.
[* 23]
Allmählich aber änderte sich das gute Verhältnis; Bourbon ward aus Mailand zurückberufen, von den Staatsgeschäften
ausgeschlossen, und als Susanne 1522 starb, trat des Königs Mutter, Luise von Savoyen, als Nichte HerzogPeters, demnach Mitglied
der ältern Linie, und neben ihr die Krone selbst mit Ansprüchen hervor. Bourbon beschloß, mit Hilfe Karls
Ⅴ. und Heinrichs Ⅷ. von England die Rechte und Güter wiederzuerlangen, die in dem schon begonnenen Prozeß ihm verloren
zu gehen drohten. Im Juli 1523 schloß er mit einem Abgesandten Karls Ⅴ. einen Vertrag ab, der auf eine
Invasion Frankreichs vom Rhein, den Pyrenäen und dem Kanal
[* 24] her und auf eine Schilderhebung B.s hinauslief; der Connétable
sollte eine Schwester Karls Ⅴ. heiraten und hoch emporsteigen.
Aber alles wurde verraten, und Bourbon mußte Sept. 1523 über Besançon
[* 25] in die GrafschaftPfirt fliehen. Die Einfälle der Verbündeten
B.s in Frankreich scheiterten, und da die Franzosen ihrerseits in Italien
[* 26] einbrachen und die Entscheidung
des Krieges sich dorthin zog, so mußte auch Bourbon über die Alpen
[* 27] gehen. Als «kaiserl. Statthalter» war er unter den Befehlshabern
Karls Ⅴ., die 1524 die Franzosen aus Italien verdrängten. Er führte das siegreiche Heer in die Provence
und unternahm die Belagerung Marseilles, aber vergeblich.
Das Unglück, das jetzt die kaiserl. Waffen
[* 28] traf, machte Bourbon nicht verzagt. Er war
unter den Siegern von Pavia, Febr. 1525 (s. Franz Ⅰ.). An den gefangenen Franz stellte Karl Ⅴ. u. a. das Ansinnen, in Mittelfrankreich
ein Königreich zuzugestehen. Als der Krieg in Italien von neuem ausbrach, war Bourbon neben Georg von Frundsberg
Führer der span.-deutschen Söldnerhaufen, die am Rom
[* 29] erstürmten und plünderten. Einer der ersten, fiel er durch
eine Kugel beim Erklettern der Mauern. Neben andern hat Benvenuto Cellini die Ehre beansprucht, den glücklichen Schuß gethan
zu haben. –
Vgl. Histoire de Bourbon écrite par son secrétaire Marillac, bei Laval, «Dessins des professions
nobles» (Par. 1605);
Mignet, Rivalité de François Ⅰ et de Charles-Quint (2 Bde., 3. Aufl.,
ebd. 1886);
P. Paris,
[* 30] Études sur François Ⅰ, Bd. 2 (ebd. 1885).
(spr. burbóng), Luis Maria von, Infant von Spanien, Kardinal und Erzbischof von Toledo,
[* 31] geb. Sohn des Infanten Luis (eines BrudersKarls Ⅲ.), erhielt 1800 den Kardinalshut
[* 32] und
das Bistum Sevilla,
[* 33] später
das Erzstift Toledo. Während der franz. Occupation Präsident der Regentschaft von Cadix, sanktionierte er die Dekrete der
Konstituierenden Versammlung der Cortes. Von dem zurückkehrenden Könige erhielt er deshalb seinen Abschied
und wurde als entschieden konstitutionell in seine Diöcese verbannt, der Verwaltung wie der Einkünfte seines Stifts beraubt.
Nach der Revolution vom März 1820 machte der König Bourbon zum Präsidenten der Provisorischen Regierungsjunta.
Bei der Errichtung der konstitutionellen Regierung erhielt er eine Stelle im Staatsrat, starb aber schon