Bouquet
(franz., spr. buka), s. Boukett.
Bouquet
646 Wörter, 4'764 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bouquet
(franz., spr. buka), s. Boukett.
Bouquet
(spr. buka),
Dom
Martin, franz.
Historiker, geb. zu
Amiens,
[* 2] trat in den
Orden
[* 3] der
Benediktiner, erlangte
unter Leitung
Montfaucons seine wissenschaftliche
Ausbildung und wurde Bibliothekar der
Abtei
St.-Germain des
Prés, legte aber,
um freie litterarische Muße zu gewinnen, diese
Stelle nieder. Mit seltener Uneigennützigkeit schickte
er seine gesamten
Kollektaneen zu
Flavius
Josephus, welche er bis zum
Punkte der Herausgabe bearbeitet hatte, an Havercamp, der,
wie Bouquet
erfuhr, jenen Schriftsteller ebenfalls herauszugeben beabsichtigte. Durch die Vorarbeiten Bouquets
wesentlich
gefördert, konnte dann Havercamp seine
Ausgabe 1726 zu
Amsterdam
[* 4] erscheinen lassen. Das Hauptwerk Bouquets
sind die von
Colbert ursprünglich angeregten u. auf 180
Bände berechneten, angesichts der ungeheuern Aufgabe aber von mehreren
Gelehrten zurückgewiesenen, endlich in seine
Hände gelegten
»Scriptores rerum gallicarum et francicarum«, von welchen seit 1738 acht
Bände
¶
von Bouquet
selbst herausgegeben wurden (bis 1865, 22 Bde.).
Die Arbeit weiterzuführen, wurde Bouquet
durch den Tod verhindert; er starb zu Paris
[* 6] im Kloster des Blancs-Manteaux.
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Bouquet
(spr. bukäh), Michel, franz. Landschafts- und Marinemaler, insbesondere auf Porzellan, geb. zu Lorient (Morbihan), widmete sich anfangs in der Ölmalerei der Landschaft, später mit großem Erfolg diesem Fach auf Fayence und Porzellan. Zu seinen besten Bildern gehören: Landschaft bei untergehender Sonne, Halteplatz auf der Jagd in Fontainebleau, aus der Umgegend von Palermo, die Ufer der Donau in Ungarn (1847, Pastell), Abend in den Steppen der Moldau, die letzten Blätter des Herbstes, Erinnerung aus der Normandie, und die Bilder auf Fayence: Frühling und Herbst (1866), Schiffe mit Heu beladen auf der Themse (1868), die vier Jahreszeiten (1869), Zelte der Araber bei Biskra (1875) und die alte Mühle im Mondschein (1877).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bouquet
(frz., spr. bukeh), Bukett, ein künstlerisch geordneter Blumenstrauß aus frischen oder
aus natürlich trocknen oder getrockneten Blumen, ein Modeartikel, welcher in civilisierten Ländern Tausende von Menschenhänden
beschäftigt und eine großartige Industrie ins Leben gerufen hat. Bei den größern Bouquet
kommt es vor allem darauf an, die Blumen
nach Maßgabe der Größe des Bouquet
zu wählen und gleichzeitig auf Mannigfaltigkeit der Farben und der Formen
zu sehen, die Blumen mit Rücksicht auf die Kontrastwirkung zu verteilen und endlich durch dazwischen eingeschobenes lockerndes
Grünmaterial auseinander zu halten. Die Herstellung eines Bouquet
geschieht gewöhnlich in der Weise, daß um eine mit grünen
feinen Zweigen umgebene Mittelblume nacheinander andere
¶
Blumen mit dazwischenliegenden Zweigen und Farnwedeln angeordnet und an den Stielen mit starkem Zwirn zusammengebunden werden. Blumen mit kurzen Stielen werden mit künstlichen Stielen aus feinem Draht [* 8] versehen, der zwischen den die Blumen umgebenden grünen Zweigen nicht sichtbar ist.
Das natürlichste Bouquet
ist der Blumenstrauß; bei ihm sind die Blumen pyramidenförmig angeordnet und mit
kräftig wirkenden grünen Zweigen und Blättern durchsetzt. Das Hand- oder Ballbouquet
ist meist von kreisrunder Form mit
etwas gewölbter Fläche. Man umgiebt es in der Regel mit einer Manschette mit herabhängenden Spitzen, während man der Miniaturform,
dem Cotillonbouquet
, eine aufrechte Manschette zu geben pflegt. Das Brautbouquet
unterscheidet sich vom
Ballbouquet in der Hauptsache dadurch, daß es aus weißen Blumen und kleinblätteriger Brautmyrte gebunden wird, meistens
auch durch die Kostbarkeit der Manschette.
Vasenbouquets erhalten einen rundlichen Umriß oder, wenn sie gegen die Wandfläche gestellt werden sollen, eine halbflächige Gestalt und sind nach oben pyramidal. Neuerdings bindet man Bouquet solcher Art oft ganz aus Blütenständen (Rispen oder Ähren) gewisser Gräser [* 9] (Grasbouquets), z. B. aus Stipa pennata L. für sich, entweder naturfarbig, oder blaß gebleicht, oder verschieden gefärbt, oder mit andern Gräsern gemischt, wie Pennisetum longistylum Hort., Agrostis [* 10] pulchella Kunth., Briza [* 11] maxima L. und media L. u. a. Sie zeichnen sich durch große Leichtigkeit aus, leiden aber an einer gewissen Eintönigkeit.
Augustabouquets sind aus weißgebleichten Rispen des höchst zierlichen Nebelgrases (Agrostis nebulosa Boiss.) und Stoffblumen, wie Klatschmohn, Cyanen, Adonisröschen u. a. zusammengesetzt; Victoriabouquets ausschließlich aus weißgebleichten Gräsern verschiedener Art, vorzugsweise aus Agrostis pulchella Kunth.; Makartbouquets aus den federbuschartigen, silberglänzenden Rispen des Pampasgrases (Gynerium argentum Nees.) und Fiederpalmenwedeln.
des Weins, s. Blume. ^[= # Karl Wilh. Herm. von, preuß. General, geb. 10. Mai 1835 zu Potsdam, trat 1852 beim 13. Infanteriere ...]