Titel
Boulanger
(spr. bulaugscheh), 1) Louis, franz. Maler, geb. zu Vercelli (Piemont) von französischen Eltern. Als Schüler Guillon-Lethières und Devérias gehörte er der romantischen Schule an. Mit Victor Hugo befreundet, schuf er eine Reihe von Illustrationen zu dessen Werken und entnahm auch die Motive zu mehreren Gemälden seinen und Chateaubriands Gedichten (Lucrezia Borgia und Velledas Träumereien), wie umgekehrt Victor Hugo ihm zahlreiche Gedichte widmete. Die bekanntesten seiner Werke sind außer den genannten: Mazeppa (1828), der Triumph des Petrarca (1836), Macbeth (1859), der Hexensabbat (1861). Er starb in Dijon, [* 2] wo er Direktor der Akademie war.
2) Gustave Rodolphe, franz. Maler, geb. zu Paris, [* 3] Schüler von P. Delaroche und Jollivet. 1856 von seinem Studienaufenthalt in Italien [* 4] zurückgekehrt, wo er sich durch einen Cäsar am Rubico bekannt gemacht hatte, glänzte er im Salon 1857 mit Maestro Palestrina, später mit dem Araber (1861), den Kabylen (1863), den Reitern der Sahara (1864), besonders aber mit seinen dem klassischen Altertum entlehnten Werken, wie Lucretia, Lesbia, der pompejanischen Kränzehändlerin etc., welche auch die Veranlassung wurden, daß Prinz Napoleon ihm die Ausmalung des Atriums seines ehemaligen pompejanischen Hauses in Paris übertrug. Sein Kunstcharakter ist dem Gérômes verwandt, nur noch weichlicher und sinnlicher und namentlich im Gebiet des klassischen häuslichen Lebens anziehend, packender freilich in Darstellungen orientalischen Lebens.