(spr. buja),Louis, franz. Dichter, geb. zu Cany (Depart.
Niederseine), studierte
Medizin, folgte aber bald seiner
Neigung zur
Dichtkunst und machte sich 1856 einen
Namen durch sein etwas langatmiges Gedicht »Melaenis, conte romain«,
ein anmutiges Sittengemälde aus der römischen Kaiserzeit, dem »Les fossiles«
folgte, eine
Reihe vorsündflutlicher Schilderungen. Seine kleinern Gedichte erschienen gesammelt unter dem
Titel: »Poésies.
Festons et astragales« (1859). Nicht geringern Beifall ernteteBouilhet mit seinen
dramatischen
Arbeiten. Die versifizierten
Dramen: »Madame de Montarcy« (1856),
»Dolorès« (1862) und sein
bestes: »La conjuration d'Amboise« (1866),
zeichnen sich durch Bilderreichtum, blühenden
Stil und glänzenden
Rhythmus aus,
entbehren aber eines einheitlichen
Plans und oft der
Moralität. An denselben Fehlern leiden seine
Lustspiele: »L'oncleMillion«
(1861, in
Versen) und
»Faustine« (1864, in
Prosa),
(spr. bŭjeh), Louis, franz. Dichter, geb. zu
Cany (Seine-Inférieure), studierte Medizin, gab aber diesen Beruf auf, um seiner Neigung zur Dichtkunst folgen zu können,
ging 1854 nach Paris
[* 5] und starb in Rouen. Er gründete seinen Ruf als lyrischer Dichter durch
zwei Dichtungen, die zuerst in der «Revue de Paris» und später in besondern Abdrücken schienen. Das erste war «Meloenis, conte
romain», ein anmutiges Sittengemälde aus dem röm. Leben zur Zeit des Commodus, dem «Les
fossiles», eine Reihe vorsintflutlicher Naturschilderungen, folgten.
Außerdem hat
man von ihm eine Sammlung kleinerer Gedichte: «Poésies. Festons et astragales» (1859). Sein 1856 auf dem Odéontheater
aufgeführtes Drama «Madame de Montarcy» erntete lebhaften Beifall, weil es die seit
langer Zeit von der franz. Bühne abhanden gekommene metrische Form in glänzender Weise wieder aufleben ließ.
Noch mehr Anklang fanden die Dramen «Hélène Peyron» (1858) und «La conjuration d'Amboise» (1866). Dagegen
waren sein Lustspiel «L'oncle Million» (1861) und seine Dramen «Dolorès» (1862) und «Faustine»
(1864, in Prosa) ohne Erfolg. Nach seinem Tode erschienen «Dernières chansons» (1872; neueste Aufl.
1881). -