Bothmer
,
Friedr., Graf von, bayr. General der Infanterie, geb. zu München, [* 2] trat 1827 als Junker in das 2. bayr. Artillerieregiment ein, nahm aber bereits 1833 als Lieutenant seinen Abschied, um in griech. Dienste [* 3] zu treten. Nach einer halbjährigen Dienstzeit daselbst (1834) zum Hauptmann befördert, zeichnete er sich bei den Gefechten von Petrowuni, Porto Quaglio und Calamata gegen die aufrührerischen Messenier und Mainoten durch Tapferkeit und Intelligenz aus.
Nach achtjährigem Verbleiben in
Griechenland
[* 4] wurde Bothmer
als Oberlieutenant wieder in bayr.
Dienste aufgenommen. 1847 wurde er Hauptmann und 1848
Adjutant des Feldmarschalls Prinzen
Karl von
Bayern.
[* 5] Bis 1866 zum Generalmajor
avanciert, führte Bothmer
die bayr. Artilleriereserve in dem Mainfeldzuge und nahm in
dieser
Stellung an den
Gefechten bei Kaltennordheim,
Kissingen
[* 6] u. s. w. Anteil. 1870 überschritt er als Generallieutenant und
Commandeur der 4. bayr. Division zuerst die franz.
Grenze, hatte bei
Weißenburg
[* 7] die
Avantgarde der deutschen III.
Armee, wobei er sich den königlich bayr.
Militär-Max-Joseph-Orden
erwarb, und konnte durch seine
Führung bei Wörth,
[* 8]
Sedan
[* 9] und vor
Paris,
[* 10] besonders bei der
Abwehr der
Ausfälle 13. Okt. und
den Erfolg in wirksamster
Weise vorbereiten. Nach dem Feldzuge wurde er 1873
Inspecteur der
Artillerie und
des
Trains und 1877
General der Infanterie. 1883 erhielt Bothmer
den erbetenen
Abschied und starb in
München, wo er zurückgezogen
lebte,