Bose,
Julius, Graf von, preuß. General, geb. trat 1826 in die preußische Armee und wurde 1829 Offizier. Seit 1853 Major im Generalstab, wurde er 1858 als Oberstleutnant zum Chef des Generalstabs des 4. Korps, 1860 zum Kommandeur des 40. Regiments ernannt und als Oberst in das Kriegsministerium berufen. Hier arbeitete er an der Reorganisation des Heers und hatte dieselbe als Regierungskommissar sowohl in den Kommissionen als im Plenum des Landtags der erregten Opposition gegenüber zu vertreten. 1863 ward er Direktor der Zentralturnanstalt. 1864 zum Generalmajor und Kommandeur der 15. Infanteriebrigade befördert, erstürmte er, im Kriege gegen Österreich der ersten Armee des Prinzen Friedrich Karl zugeteilt, in einem nächtlichen Angriff Podol und warf die Brigade Poschacher (unter Clam-Gallas) auf Münchengrätz zurück.
Bei Sadowa stand er 3. Juli mit den übrigen Truppen des 4. Armeekorps im heftigsten Feuer. Am 22. Juli, vor dem Beginn des Gefechts bei Blumenau, beauftragt, die rechte Flanke des Feindes zu umgehen, überschritt in langem, anstrengendem Marsch die Ausläufer der Kleinen Karpathen, warf die Bataillone des Thunschen Korps zurück und stand mittags 12 Uhr im Rücken des Feindes, eine Stunde von Preßburg entfernt. Eine weitere Ausbeutung des Erfolgs verhinderte die fünftägige Waffenruhe, welche 22. Juli mittags 12 Uhr begann.
Nach dem Friedensschluß avancierte Bose zum Generalleutnant und erhielt das Kommando der in Hannover stehenden 20. Division, beim Ausbruch des französischen Kriegs 1870 aber das Kommando des 11. Armeekorps. Bereits in der Schlacht bei Wörth schwer verwundet, konnte er erst nach Beendigung des Kriegs wieder sein Kommando in Kassel antreten. Seit 1873 General der Infanterie, ward er wegen seiner schwankenden Gesundheit 1880 zur Disposition gestellt und in den erblichen Grafenstand erhoben.