Borromeische
Inseln, eine nach der Familie Borromeo benannte und zum Besitztum derselben (seit dem 13. Jahrh.) gehörende Inselgruppe im Lago Maggiore, welche die westliche, durch den Toce in Ausfüllung begriffene Seitenbucht zwischen Pallanza und Chignolo schließt. Ihre nackten Felsen, zunächst Isola Madre und Isola Bella, wurden 1671 von Renato und Vitaliano Borromeo terrassiert, mit vom Festland herbeigeschaffter Erde bedeckt und mit in Italien [* 3] einheimischen und exotischen Pflanzen besetzt.
Auch die andern Felseninseln
,
San Giovanni und
die
Isola de'
Pescatori
(Wohnsitz von etwa 200
Fischern), verwandelten
sich bald in grünende Eilande. Die beiden Hauptinseln
sind die
Isola Madre und die ½
Stunde südlicher liegende
Isola Bella,
wo die
Dampfschiffe regelmäßig anlegen. Der Terrassengarten von
Isola Bella enthält den üppigsten Blumenflor und immergrüne
Bäume und
Sträucher in der reichsten Mannigfaltigkeit, den verschiedensten
Ländern und Klimaten entnommen.
Das Ganze ist im französischen Rokokostil gehalten. Die oberste der zehn pyramidenförmig ansteigenden Terrassen, 12 m breit, gewährt eine herrliche Aussicht; an der dem Simplon zugewandten Seite steht ein weitläufiger Palast mit Kapelle und Nebengebäuden im Stil des 17. Jahrh., im Innern eine wertvolle Gemäldesammlung und andre Kunstwerke enthaltend. Die an üppiger Naturfülle die eben genannte Insel noch übertreffende Isola Madre enthält einen Lorbeerhain, einen englischen Park und trägt auf der obersten Terrasse einen (jetzt verödeten) Palast, zu dem eine Felsentreppe führt, und fünf gesonderte Gärten.