Bornholm
,
eine zum dän.
Stift
Seeland gehörige
Insel in der
Ostsee, 39 km von der schwedischen
Küste entfernt, das
Amt
Bornholm
umfassend, 584 qkm (10,6 QM.) mit (1880)
35,364 Einw. Der nordwestliche Teil der
Insel besteht aus
Granit und
Gneis, von
Thon überlagert, und bildet
eine
ca. 80 m hohe
Ebene. Die Küstengegenden sind fruchtbar, das
Innere ein Heideplateau (hohe
Heide) mit den höchsten
Punkten:
Ruthskirkebakke (137
m) und Rytterknegten (156 m). Sonst besteht der
Boden namentlich aus
Sandstein,
Schiefer und
Kalkstein.
An der Westküste befinden sich Steinkohlengruben, und aus einem isoliert gelegenen
Felsen stehen die
Ruinen des
Schlosses
Hammershus (s. d.). Bornholm
enthält keine adligen
Güter, Herrenhöfe oder Bauerndörfer, jeder Landsitz ist
Selbsteigentum. Die
Bevölkerung
[* 2] treibt außer
Ackerbau und
Viehzucht
[* 3] noch einigen
Bergbau,
[* 4] Fischfang und hauptsächlich
Schiffahrt.
Bornholm
besaß 1883 eine
Handelsflotte von 188
Schiffen mit 11,956
Ton. Die größtenteils felsigen
Küsten bilden
Buchten, die den
Schiffen
Schutz gegen die
Stürme und zugleich einen guten Ankergrund gewähren. Der größte Hafenplatz ist
Rönne (s. d.). Unfern von Bornholm
gegen
NO. liegen 3
Inseln, die sogen.
Ertholme (s.
Christiansö). -
Bornholm
, im
Altertum Burgundarholm, Burgendaland, später Borendoholm genannt, bildete zu Ende des 9. Jahrh.
ein eignes
Königreich, kam dann an die
Krone
Dänemark
[* 5] und war 1299-1520 als
Lehen im
Besitz des Erzbistums
Lund, worauf es unter
Christian II. königlich wurde. 1510 ward die
Insel von den
Hanseaten verheert, 1522 von den
Lübeckern
erobert und 1525 an letztere verpfändet, aber 1576 wieder eingelöst. Die
Schweden
[* 6] eroberten unter
Wrangel
im Juni 1645 und erhielten es im Roeskilder
Frieden 1658 förmlich abgetreten, wurden aber schon im
Dezember d. J. durch die
Einwohner unter der Anführung von
Jens Kloefod wieder vertrieben; 1809 wurde Bornholm
nach hartnäckigem
Widerstand von den Engländern
erobert, im
Frieden von
Kiel
[* 7] aber wieder an
Dänemark zurückgegeben. (S.
Karte
»Dänemark«.)
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