Born
,
Bertrand de, berühmter Troubadour, geboren vor 1140 auf dem Schloß in Périgord, strebte früh nach dem Besitz des Schlosses Hautefort, das infolge einer Heirat seinem Bruder Konstantin gehörte, den zu vertreiben nach vielen Kämpfen ihm endlich gelang. Krieg war seine Leidenschaft, und bald beteiligte er sich auch an den politischen Streitigkeiten, wenn er auch an dem ersten Aufstand der Söhne Heinrichs II. gegen ihren Vater 1173 nicht teilgenommen zu haben scheint.
Später stand er auf seiten des jungen Heinrich gegen seinen Bruder Richard; auch hetzte er nach dem Frieden diesen aufs neue gegen Bruder und Vater. Als der junge Heinrich 1183 starb, gab er seinem Schmerz ergreifenden Ausdruck; es gelang ihm, sein Schloß, das in die Hände Richards gefallen war, wieder vom König Heinrich zu erhalten. Seitdem wandte er sich von den Baronen ab und trat auf Richards Seite, dem er nun treu und leidenschaftlich anhing, immer bemüht, Kampf zu schüren, nicht immer mit ehrlichen Mitteln.
Schon der kurze
Schein eines
Friedens 1189 entlockte ihm laute
Klagen. Was Borns
Privatverhältnisse anlangt, so kennt man zwei
Frauen von ihm, Ermengerde und
Philippe; seine
Neigungen sind aber nach der Zeitsitte andern gewidmet: Maenz
(Mathilde) de Montognas,
Guicharde de
Montpensier, Tibors von Montausier und endlich
Mathilde, der englischen Gemahlin
Heinrichs des Löwen.
Ein
Verhältnis zur
Königin Alienor ist nicht erweislich. Von 1196 an finden wir Born
im
Kloster Dalon, 1202 mit einem seiner
Söhne als
Mönch in Excideuil bei
Clermont.
Vor 1215
ist er gestorben. Die provençalische
Liederhandschrift des
Vatikans, Nr. 5232, stellt ihn schwer
gerüstet mit
Schild
[* 2] und
Lanze dar. Seine Kriegslieder (Sirventen) waren, von
Spielleuten verbreitet, von großer politischer
Wirkung in den englisch-französischen
Kämpfen des 12. Jahrh.; die Meinung aber, daß seinem
Leben ein tieferer politischer
und patriotischer
Plan zu
Grunde gelegen habe, wie manche wollen (auch Aug.
Thierry), ist abzuweisen. Wir
besitzen noch über 40 Gedichte von ihm.
Vgl. außer
Diez,
Leben und Werke der
Troubadours (2. Aufl. von
Bartsch, Leipz. 1882),
und dem unkritischen
Laurens, Le
[* 3] Tyrtée du moyen-âge (Par. 1863):
Léon Clédat,
Du rôle historique de
Bertrand de Born
(das.
1879), und Stimming,
Bertran de Born.
Sein
Leben und seine Werke (mit Anmerkungen und
Glossar,
Halle
[* 4] 1879).