Borku
(Borgu), nächst den Tibesti der bedeutendste, aber auf einen weit kleinern Raum beschränkte Stamm der Tibbu (s. d.), dessen Gebiet zwischen Fezzan und Wadai unter 17-18° nördl. Br. und 18½-20½° östl. L. v. Gr. liegt, im nördlichen Teil gebirgig, im südlichen eben und nur aus einer Anzahl kleiner Oasen bewohnbar ist, deren Datteln den Bewohnern neben der Zucht von Kamelen und Ziegen die einzigen Existenzmittel bieten. Hauptstadt ist Jin, der Knotenpunkt der Karawanenstraßen nach Fezzan, Wadai und Kanem; ein andrer wichtiger Punkt ist Egai, im SW. von Jin. Die seßhafte Bevölkerung [* 2] des Landes beträgt nach Nachtigal, dem ersten Europäer, welcher dasselbe 1870 besuchte, nur etwa 5000 Seelen, die Gesamtbevölkerung mit Einschluß der zur Zeit der Dattelernte anwesenden Nomaden aus Tibesti, Wadai, Kanem etc. 10-12,000 Seelen.