Borghesi,
Bartolommeo, Graf, ital. Altertumsforscher, geb. 11. Juli 1781 zu Savignano bei Rimini, bildete sich in Bologna und (seit 1802) in Rom unter Marini, studierte die Sammlungen und Bibliotheken Italiens, ordnete und katalogisierte dann verschiedene Münzsammlungen, insbesondere im Auftrag Pius' VII. die vatikanische, zog sich, um allen politischen Verwickelungen zu entgehen, 1821 nach San Marino zurück, wo er ganz den Wissenschaften lebte, ohne jedoch die ihm anvertrauten Staatsgeschäfte (er war lange Podestà der kleinen Republik) zu vernachlässigen, und starb daselbst 16. April 1860. hat sich um die römische Epigraphik und Numismatik außerordentliche Verdienste erworben. Sein weltberühmtes Hauptwerk sind die »Nuovi frammenti dei fasti consolari capitolini« (Mail. 1818-20, 2 Bde.). Sonst ist der reiche Schatz seiner Forschungen in den archäologischen Zeitschriften Italiens niedergelegt, besonders in den »Atti dell' Accademia pontificale«, in den »Annali« und im »Bulletino« des Archäologischen Instituts sowie in dem von ihm mitbegründeten »Giornale Arcadico«. Eine Ausgabe seiner »Œuvres complètes«, gedruckter wie ungedruckter, hat die Akademie der Inschriften zu Paris im Auftrag der französischen Regierung beinahe zu Ende geführt (Par. 1862-79, Bd. 1-9). Vgl. Henzen in den »Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik«, Bd. 81, S. 569 ff. (1860).