Bonstetten
(Kt. Zürich, Bez. Affoltern). 548 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Zürich-Affoltern, 5 km nö. Affoltern. Station der Linie Zürich-Affoltern-Luzern. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde: 108 Häuser, 687 reform. Ew.; Dorf: 69 Häuser, 410 Ew. Ackerbau, ¶
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Viehzucht, Obstbaumzucht.
Etwas Seidenindustrie. N. und s. Bonstetten
grosse Torfmoore, deren aus Glaciallehm bestehender
Untergrund zur Ziegelfabrikation verwendet wird und die fossile Diluvialpflanzen enthalten.
Einige Funde aus der Bronze- und Römerzeit;
im Bodenfeld und im Dorfe selbst einige alemannisch-fränkische Gräber. 1124: Bounstetin oder Boumstetten,
vom althochdeutschen «boum», also = «mit
Bäumen bepflanzter Ort». Die schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnte Burg der Edlen von Bonstetten
, die
später Vasallen Oesterreichs wurden, stand auf der Wiese «Auf der Burg». 1350 von den Zürchern zerstört;
heute jede Spur davon verschwunden.
Glieder des Geschlechtes von Bonstetten
fochten bei Sempach mit.
Ein Zweig der Familie
besass eine Burg mit Ländereien in Uster, ein anderer lebte in Zürich
und erlosch hier 1606, ein dritter blüht heute noch in Bern.
Ein
glänzender Vertreter war der Schriftsteller Karl Viktor v. Bonstetten
(1745-1832).
Seit 1539 bildete Bonstetten
mit Wettswil
zusammen eine zürcherische Obervogtei. 1798/99 hatte die Gemeinde unter dem Durchzuge französischer
Truppen stark zu leiden.