eine Inselgruppe östlich von
Japan,
[* 2] zuerst von spanischen Seefahrern gesehen und Arzobispo benannt; zuverlässig
entdeckt
von den
HolländernQuast und
Tasman 1639, die sie mit dem
NamenGracht belegten. Es sind drei durch
tiefe
Kanäle getrennte kleine
Gruppen, 84 qkm (1,5 QM.) groß mit (1881) 151 Einw.
Die
Inseln sind nur klein, voll nicht hoher, aber sehr steiler
Berge von vulkanischen
Gesteinen, der
Boden ist in den
Thälern
sehr fruchtbar und gut bewässert.
Fauna und
Flora zeigen große Übereinstimmung mit der der indischen Inselwelt. Ursprünglich waren diese
Inseln unbewohnt; 1830 entstand zu
PortLloyd auf der Peelsinsel eine kleine Niederlassung von europäischen Seeleuten und Eingebornen
von
Hawai,
[* 3] hauptsächlich zur Versorgung der
Walfischfänger mit Lebensmitteln. Seit 1876 zogen die
Japaner die
Verwaltung der
Inseln, welche jetzt die
Provinz Ogasawarajima bilden,
an sich, um hier eine
Strafkolonie anzulegen.
von den Japanern Bu-nin-to oder Mu-nin-to (chines.
Wu-zön-tao, «menschenleere Eilande»),
auch nach dem vermeintlichen Entdecker Ogasawara-shima genannt, ein Archipel von 5 bis 6 größern
und einer Anzahl kleinern Inseln und Klippen
[* 4] im westl. Teile des Stillen Oceans, zwischen Japan und den Marianen, erstreckt sich
unter etwa 142°20' östl. L. von Greenwich von 26°30' bis 27°45' nördl.
Br. und bedeckt 72 qkm. Man unterscheidet drei Gruppen:
1) die Parry-Inseln im N. mit Moko- und Nagata-shima;
2) die eigentlichen Bonin-Inseln (oder Beechey-Inseln) in der Mitte, darunter Stapleton (Ototoshima), Buckland (Ani-shima) und Peel (Tschi-tschi-shima);
die letzte ist bei 10 km Länge die größte; ihr HafenPort-Lloyd ist leicht zugänglich, hat sichern
Ankergrund und wird von Schiffen besucht, die Wasser und Lebensmittel einnehmen wollen;
3) die von den Engländern Bailey-, von den Amerikanern Coffin-Inseln genannten im S. mit Haba-shima. Sämtliche Inseln sind
hohe, durch vulkanische Kräfte über das ringsum tiefe Meer gehobene Felseilande. Sie tragen Zuckerrohr, Indigo,
[* 5] Sagopalmen
und etwa 200 ArtenPhanerogamen. Der fliegende Hund ist einheimisch; eingeführte Haustiere sind vielfach
verwildert. Auch wird Schildkröten- und Haifischfang getrieben. Die Bonin-Inseln bilden einen Ken, stehen unter dem Statthalter von
Tokio
[* 6] und zählen (1890) 1270 E. Von den Japanern 1593 entdeckt und zu Verbrecherkolonien benutzt, aber um 1725 wieder verlassen,
wurden sie 1823 von Coffin, Kapitän eines Walfischfängers von Nantucket, besucht, 1827 vom KapitänBeechey
für England und 1828 von Lütke für Rußland in Besitz genommen, ohne jedoch von einer dieser Mächte thatsächlich besetzt
zu werden. Erst 1830 erhielt die Insel Peel von den Sandwichinseln aus eine kleine Kolonie und wurde von
Kriegsschiffen öfters besucht. Seit 1876
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werden die Inseln von der japan. Regierung verwaltet, die schon seit 1861 Ansiedler dorthin gesandt
hatte. -
Vgl. Warburg, Eine Reise nach den und Volcani-Inseln (mit Karte; in den «Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde»,
[* 8] Berl. 1891).