Bonington
(spr. bonningt'n), Richard Parkes, engl. Maler, geb. im Dorf Arnow bei Nottingham, [* 2] bildete sich seit 1816 in Gros' Schule und dann im Umgang mit Delacroix in Paris, [* 3] studierte die niederländischen und venezianischen Meister, bereiste später Italien [* 4] und starb in London. [* 5] Seine geschätztesten Bilder sind: eine Ansicht des Dogenpalastes und andres von Venedig; [* 6]
mehrere nordische Landschaften mit (Kathedrale von Rouen) [* 7] und ohne Architektur, worin er namentlich als der bahnbrechende Künstler auf dem Gebiet naiver Naturauffassung und eines frischen, durch die Niederländer beeinflußten Kolorits erscheint;
im historischen Genre glänzende Gruppen aus dem häuslichen Leben der Fürsten der Renaissancezeit, so: Franz I. mit seiner Schwester am Fenster, Karl V. und die Herzogin von Etampes, Heinrich III. den spanischen Gesandten empfangend, für welch letzteres Bild 1860: 49,500 Frank bezahlt wurden.
Prächtige Kostüme [* 8] im vollen Lichtschimmer bilden oft den Hauptwert dieser Werke. Durch seine Landschaften hat er einen bedeutenden Einfluß auf die französische Schule geübt.