Bondeï
,
Landschaft in Deutsch-Ostafrika, sanft gewelltes, gut bewässertes Hügelland zwischen den Bergen [* 2] von Usambara und der Küste. Der raschfließende Gebirgsstrom Sigi und der in der Regenzeit das Land überschwemmende Utofu (Mkulumusi), beide nicht schiffbar, münden in das Meer bei Tanga, einem Handelsplatze mit 3000 E. und Ausgangspunkt für Karawanen nach dem Kilima-Ndscharo und dem Massailande. In die gegen 3 km breite und gut geschützte Tangatabai fließt der nahe bei der Missionsstation Umba entspringende, in den heißen Monaten austrocknende Ukumbine (Niangombe).
Die Gegend ist außerordentlich fruchtbar: die Kokospalmen in dichten
Beständen an der
Küste:
Mango- und
Melonenbäume und
die
Baumwollstaude, wild wachsend, im Innern. Die Bodenverhältnisse und die Nähe der Häfen von
Pangani
(s. d.) und
Tanga (s. d.) begünstigen ausgedehnten Plantagenbau. Im Nov. 1891 wurde
der
Bau einer Eisenbahn von
Tanga durch Bondeï
nach Korogwe der
Deutsch-Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft von der Reichsregierung
konzessioniert. Sie soll bis 1895 fertig gestellt werden. Die Bewohner, die Wabondeï
(von den Küstenleuten
Waschensi,
d. i. Wilde, genannt), die Waschambaa, Wasegua und die kriegslustigen Wadigo umgeben ihre Dörfer
mit einer Hecke von undurchdringlichem Dornengestrüpp, durch welches der Eingang nur an einer
Stelle möglich und durch starke
Thore gesichert ist. –