Bona
(lat.), s. Bonum.
Bona
615 Wörter, 4'437 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bona
(lat.), s. Bonum.
Bona,
Stadt, s. Bone. ^[= # Stadt in Algerien, Provinz Konstantine, östlich von Algier, in ungesunder Lage an der ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bona
(lat.), Mehrzahl von Bonum (s. d.), Güter, z. B. Bona
acquisita, erworbene (nicht ererbte) Güter;
Bona
adventitia,
hinzugekommene (nicht von Eltern ererbte) Güter (s. Adventizien);
Bona
aliena, fremde Güter;
Bona
allodialia, Freigüter, Allode;
Bona
aeraria, Kammergüter;
Bona
caduca, Heimfallsgüter;
Bona
castrensia, im Feld erworbene Güter;
Bona
censitica,
Zinsgüter;
Bona
civitatis, Staatsgüter;
Bona
communia, gemeinschaftliche Güter;
Bona
communitatis, Gemeindegüter;
Bona
conjugum,
Güter der Eheleute;
Bona
damnatorum, Güter der Verurteilten;
Bona
devoluta, heimgefallene Güter;
Bona domanialia, Domanialgüter;
Bona dotalia, Mitgift;
Bona emphyteutica,, Erbzinsgüter;
Bona ereptitia, Güter, die der Staat an sich gerissen hat;
Bona feudalia, Lehnsgüter;
Bona gentilitia, Stammgüter;
Bona hereditaria, Erbgüter;
Bona illata, (von der Frau) eingebrachte Güter;
Bona immobilia, unbewegliche Güter;
Bona indivisa, ungeteilte Güter;
Bona indivisibilia, unteilbare Güter;
Bona litigosa, streitige Güter;
Bona locata, verpachtete Güter;
Bona mariti, Güter des Ehemanns;
Bona materna, das mütterliche Vermögen;
Bona mensalia, Tafelgüter;
Bona minorum, Güter Minderjähriger;
Bona mobilia, fahrende Habe;
Bona paraphernalia, Einbringen der Ehefrau, welches diese für sich behält;
Bona parochalia, Pfarrgüter;
Bona paterna, väterliche Güter;
Bona patrimonialia, eigentümliche Erbgüter;
Bona pignoratitia, Pfandgüter;
Bona publica, Staatsgüter;
Bona rapta, geraubte Güter;
Bona receptitia, soviel wie Bona paraphernalia;
Bona stemmatica, Stammgüter;
Bona utensilia, Gerätschaften;
Bona vacantia, herrenlose Güter. - In der Sprache [* 3] der röm. Rechtsquellen bezeichnet Bona das Vermögen, also die Gesamtheit der Aktiva und Passiva eines Menschen.
(frz. Bône), feste Hafen- und Hauptstadt des Arrondissements Bona (116 499 E.) und einer militär. Subdivision im Depart. Constantine in Algerien, [* 4] 156 km im NO. von Constantine, an der Mündung des Seybouse und an der Westküste des geräumigen, durch ein im N. vorgelagertes Vorgebirge geschützten Golfs von am Fuße des bewaldeten Edugh (1004 m) gelegen, hat (1891) 30 806 E., darunter 10 703 Franzosen und etwa 10000 Italiener, besteht aus der amphitheatralisch sich erhebenden Oberstadt und der Unterstadt, und ist jetzt fast ganz in europ. Stil umgebaut, mit Quais und Promenaden umgeben und durch eine Wasserleitung [* 5] reichlich mit Fontänen und Brunnen [* 6] versehen.
An der Nordseite liegt außerhalb der Ringmauer auf einem 105 m hohen Hügel die Citadelle oder Kasbah, ursprünglich von Kaiser Karl V. 1535 erbaut, von den Franzosen eingenommen; seit 1850 ist sie Staatsgefängnis für Deportierte. Bona ist der Sitz der Arrondissements- und Militärbehörden, eines Civil- und Friedensgerichts, einer Handelskammer, mehrerer Konsulate sowie der Akademie d'Hippone, hat ein Kommunal-Collège, mehrere kath., je eine prot., jüd. und arab.-franz. Schule, schöne kath. und prot.Kirche, Synagoge, mehrere Moscheen, ein sehenswertes Kloster der Barmherzigen Schwestern, Kaserne, Militär- und Civilhospital sowie eine Bank, zwei Zeitungen und ein Theater. [* 7]
In der nahen fruchtbaren Seybouse-Niederung zahlreiche Oliven-, Tabak-, Wein- und Obstpflanzungen, Korkeichenwaldungen, Getreidefelder, Öl- und andere Mühlen, [* 8] eine Seidenspinnerei und verschiedene andere Fabriken. Der Dschebel Edugh liefert Marmor und gehaltvolle Eisenerze (jährlich für 6 bis 7 Mill. Frs.); bei Ain Mokra am Fetzarasee befindet sich ein reiches Kupferbergwerk. Die Bedeutung B.s als Handelsplatz Westalgeriens steht der Constantines nicht nach und ist seit Errichtung der Eisenbahn größer als die von Tunis. hat einen durch zwei Molen geschützten Vorhafen von 79 ha. mit Leuchtturm und dahinter einen besonders zur Zeit der Korallenfischerei sehr besuchten Hafen von 10 ha. Der Hafen ist Stürmen ausgesetzt und fast 7 km von der Stadt Bona entfernt.
Von Bona nach dem Bergwerk von Ain-Mokra führt eine 30 km lange Eisenbahn; eine andere verbindet Bona über Gelma mit Constantine, eine dritte führt nach S. bis Tebessa. Dampfschiffe gehen regelmäßig nach Algier, Tunis und Marseille. [* 9] Etwa 2 km im SSW. von Bona, dem alten Aphrodisium, liegen auf einer mit Oliven-, Orangen- und Feigenbäumen bewachsenen Anhöhe, zwischen dem Seybouse (Ubus oder Rubricatus) und dem Wadi-Budschima, die 60 ha bedeckenden Ruinen des alten Hippo-Regius (s. d.). -