von Langley konstruiertes
Instrument, welches als
Ersatz der
Thermosäule dienen
soll, besteht aus einer sogen.
Wheatstoneschen Brücke, in deren beide
Zweige je eine Anzahl (etwa 20)
äußerst dünner
Streifen aus
Stahl,
Platin,
Palladium etc. eingeschaltet sind. Beide Streifensysteme sind so in einen Hohlcylinder
eingeschlossen, daß nur das eine von einfallenden Wärmestrahlen getroffen werden kann. Sobald nun eine Bestrahlung der
einen Streifenpartie eintritt, erwärmt sich dieselbe und vermehrt demzufolge ihren Leitungswiderstand. Das in die
Brücke
[* 2] eingeschaltete
Galvanometer
[* 3] wird also infolge der Verschiedenheit der Stromstärken in den beiden
Zweigen
der Leitung ausschlagen und dadurch eine Messung der stattgehabten Erwärmung ermöglichen. Das
Instrument ist äußerst empfindlich,
so daß eine Temperaturveränderung von 1/100000Grad noch wahrgenommen wird.
nennt Langley ein von ihm (1883) erfundenes Instrument, das äußerst geringe Wärmeveränderungen
zu erkennen und zu messen gestattet. Das Bolometer ist empfindlicher als die allerfeinste Thermosäule und zeigt noch eine Temperaturveränderung
von etwa 0,00001° C. an. Dieses Instrument beruht auf dem Princip der elektrischen (Wheatstoneschen) Brücke. Wenn von den
beiden elektrisch durchströmten Armen der letztern nur der eine erwärmt wird, so vermehrt sich hier
der Leitungswiderstand und vermindert sich durch diese Erwärmung die Stromstärke, was durch eine eingeschaltete Multiplikatornadel
angezeigt wird.
Die aus Metallstreifen bestehenden Arme des Bolometer sind so zart, daß sie bei Langleys Instrument nur eine Dicke von 0,0025 mm betrugen.
Langley benutzte das Bolometer zur Untersuchung über die auswählende Absorption der Erdatmosphäre hinsichtlich
der Sonnenstrahlen sowie zur Bestimmung der Sonnenkonstanten, d. i. derjenigen Wärmemenge, die 1 qm der Erde in 1 Minute
von den senkrecht auffallenden Sonnenstrahlen erhält; sie betrug nach diesen Versuchen im Mittel etwa 24 Wärmeeinheiten.