Bologneser
Spat
, spätige und radial-faserige
Kugeln von Schwerspat
(s. d.), die in dem tertiären
Thon (Subapenninenmergel)
des Monte-Paterno bei
Bologna liegen. Ein Schuhmacher von
Bologna, Vinc. Cascariolo, beobachtete zuerst
um 1600, daß dieser
Stein, eine Zeit lang dem
Sonnenlichte ausgesetzt, in der Finsternis fortleuchte, namentlich wenn er vorher
mit brenzlichen
Substanzen geglüht (und dadurch das
Baryumsulfat zu Schwefelbaryum reduciert) worden war.
Seit 1602 verfertigte nun Cascariolo, im
Verein mit dem Alchimisten Scipio Begatello und dem Mathematiker Maginus,
nach diesem
Verfahren leuchtende präparierte
Steine, die als
Bologneser
Steine (Lapis solaris) weithin versandt wurden.
Ihre
Bereitung aus Schwerspat
wurde 1622 durch
Peter Potier bekannt gemacht. Übrigens hat man die Eigenschaft, nach der Bestrahlung
im Dunkeln zu phosphorescieren, später auch bei andern
Mineralien
[* 2] erkannt. (S.
Phosphorescenz.) - Die leuchtende
Farbe,
die am
Tage weiß und unscheinbar, nach der Belichtung aber im Dunkeln mit violettem Licht
[* 3] phosphoresciert, ist Schwefelbaryum,
erhalten durch
Glühen von schwefelsaurem
Baryt mit
Kohle. Von längerer Leuchtdauer ist das Schwefelcalcium (s.
Leuchtfarbe).