Boissonade
(spr. boassonad),
Jean
François Boissonade
de Fontarabic, franz.
Hellenist, geb. zu
Paris,
[* 3] war während
der
Revolution längere Zeit
Beamter im
Ministerium des
Auswärtigen, übernahm 1801 das
Amt eines Generalsekretärs
im
Departement
Obermarne, widmete sich dann ausschließlich den
Wissenschaften, ward 1809
Adjunkt und 1812
Professor der griechischen
Litteratur an der
Pariser
Universität, 1816 Mitglied der
Akademie der
Inschriften und 1828
Professor am
Collège de
France, welche
Stelle er bis wenige Jahre vor seinem
Tod
¶
mehr
bekleidete. Er starb in Passy. Boissonade
bearbeitete namentlich die spätere griechische Litteratur: die »Heroica« des Philostratos
(Par. 1806),
des Marinus »Vita Procli« (Leipz. 1814),
Niketas Eugenianos (Leiden [* 5] 1819, 2 Bde.),
»Herodiani partitiones« (Lond. 1819),
Aristänetos (Par. 1822),
des Eunapios »Vitae sophistarum« (Amsterd. 1822, 2 Bde.),
»Anecdota graeca« (Par. 1829-33, 5 Bde.) nebst den »Anecdota nova« (das. 1844),
wichtig für die byzantinische Geschichte und die griechischen Grammatiker; des Theophylakt »Quaestiones physicae et epistolae« (das. 1835),
die »Epistolae« des Philostratos (das. 1842),
die Fabeln des Babrios (das. 1844),
des Choricius Gazäus »Orationes, declamationes, fragmenta« (das. 1846),
Tzetzes' »Allegoriae Iliadis« (das. 1851) u. a. Außerdem veranstaltete er eine »Poetarum graecorum sylloge« (Par. 1823-32, 24 Bde.) und lieferte wertvolle Ausgaben französischer Klassiker sowie Vorarbeiten zu einem umfassenden französischen Lexikon. Nach seinem Tod erschien noch »Critique littéraire sous le premier empire« (Par. 1863, 2 Bde.).