Bois
de
Boulogne (spr. bŏá dě bulónnj), s.
Boulogner Holz.
Bois de Boulogne
10 Wörter, 63 Zeichen
Bois
de
Boulogne (spr. bŏá dě bulónnj), s.
Boulogner Holz.
Boulogner
Holz [* 3] (Bois de Boulogne), so benannt nach der Stadt Boulogne-sur-Seine, ein ¶
Gehölz auf der westl. Seite von Paris, [* 5] außer der Ringmauer, zwischen der Porte de Neuilly und der Porte d'Auteuil. Das mit Wegen in einer Gesamtlänge von 160 485 m durchschnittene Gehölz (848 ha), vormals königl. Jagdpark, erhielt in der ersten Französischen Revolution die Bestimmung eines Lustwaldes, verwilderte aber bei gänzlich mangelnder Fürsorge, bis Napoleon I. ihn neu herrichten ließ. Von alters her Krondomäne, wurde das Gehölz 1853 an die Stadt Paris abgetreten, unter der Bedingung, daß sie Verschönerungen in großem Maßstabe damit vornehmen solle.
Die sandige, wasserarme, kaum bewachsene Fläche wurde in einen Park nach engl. Stil verwandelt, große Seebecken und ein ansehnliches Flußbett wurden ausgegraben und Hügel für Aussichten ins Freie aufgeworfen. Dazu kamen Inseln und Wiesengründe, 8 Wasserfälle, Felsenpartien, schattige Gänge, Weideplätze für Hirsche [* 6] und Rehe, Tümpel mit Trauerweiden, Sennhütten mit Eß- und Trinkanstalten, ein Zoologischer Garten [* 7] (Jardin d'acclimatation mit Aquarium), ein Feld für Truppenmanöver und eine Rennbahn (Hippodrome de Longchamp).
Die Länge der Wasserläufe beträgt 12 268 m, es existieren 30 Brücken, [* 8] 44 Springbrunnen. Die Gesamtausgaben beliefen sich 1887 auf 573 180 Frs. Die Stadt Paris besitzt im Bois de Boulogne 2 Baumschulen. Die eine (32 088 qm) nahe bei der Porte d'Auteuil zur Zucht von immergrünen Bäumen und Sträuchern, die zweite (45000 qm) in der Nähe der Porte St. Cloud für die Zucht von Laubhölzern. Eine dritte nahe der Porte St. Cloud liefert neue Bäume jeder Art zur Unterhaltung des Gehölzes. Ringsum sind zahlreiche stattliche Villen entstanden. Beim Bevorstehen der Belagerung Sept. 1870 ließ das Ingenieurkorps, um den Kanonen ihre ungehinderte Wirksamkeiten verschaffen, den längs des Glacis zwischen der Porte d'Auteuil und der Porte Maillot befindlichen Teil des Holzes abhauen, welchen man seitdem zu einer Rennbahn (Champ de courses d'Auteuil) benutzt hat. Sonst sind die Spuren der Verwüstungen verschwunden.