Bohrkäfer
,
s. v. w. Klopfkäfer.
Bohrkäfer
241 Wörter, 1'782 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bohrkäfer,
s. v. w. Klopfkäfer.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bohrkäfer
(Ptinidae, Anobiidae), kleine walzenförmige oder eirunde, ungefähr 4 mm lange, meist braune oder schwarze Käferchen mit kleinem, unter dem stark gewölbten Halsschilde verborgenem Kopfe, harten Flügeldecken, feinen, fünfgliedrigen Füßen, sehr starken Kiefern und fadenförmigen, gekämmten ¶
und gesägten oder mit drei größern Endgliedern versehenen Fühlern. Sie nagen und bohren besonders gern in Holz
[* 3] und trocknen
Stoffen, wo auch ihre Larven sich finden, die kurz, dick, zusammengekrümmt sind, sehr kurze, starke Beine, einen harten Kopf
und zerstreute Haare
[* 4] auf dem Körper besitzen. Es gehört dahin der Kammbohrkäfer
(Ptilinus pectinicornis
L.) mit geblätterten Fühlern, der in allen harten Nutzhölzern, namentlich in Holzeinbänden alter Bücher bohrt;
der Werkholzbohrer (Anobium striatum Ol.), in weichem Laubholz, besonders in den Stielen von Handwerksgerät und Gartenwerkzeugen;
die Totenuhr (Anobium pertinax L.), der sich bei Berührung tot stellt, gern in alten tannenen Brettern bohrt und dessen Aufklopfen mit dem Kopfe ein Geräusch ähnlich dem Ticken einer Uhr [* 5] hervorruft und abergläubischen Menschen daher als Prophet eines bevorstehenden Todesfalles erscheint;
der Brotbohrer (Anobium paniceum L.).,
der besonders trocknen Kräutern in Apotheken und Herbarien nachgeht.
Diese drei Arten haben kurze, fadenförmige Fühler, sehr lange dagegen hat der gemeine Bohrkäfer
, Dieb
oder Kräuterdieb (Ptinus fur L.), der sich in alten Häusern vorfindet und besonders in Pelzwaren, Herbarien, Museen und
gepolsterten Möbeln Schaden anrichtet. Man fängt die Käfer,
[* 6] indem man feuchte Lappen oder trockne Pflanzenstengel über
Nacht auf den Boden legt. Sie sammeln sich darunter, sodaß man sie leicht töten kann.