Bohnstedt
,
Ludwig,
Baumeister, geb. zu
Petersburg
[* 2] von deutschen Eltern, studierte 1839-41 in
Berlin
[* 3] an der
königl.
Bauschule, Kunstakademie und
Universität, machte 1841-42 eine Studienreise nach
Italien
[* 4] und kehrte dann nach
Petersburg
zurück, wo er 1851 zum Oberarchitekten und Conseilmitgliede im Ministerium der Bauten und 1858 zum Professor der
dortigen Kunstakademie ernannt wurde. Unter den von Bohnstedt
während seines Aufenthalts in
Petersburg ausgeführten Bauten sind
zu nennen: die Restaurations- und Neubauten des
Chinesischen Palais in
Oranienbaum, das Nonnenkloster der
Auferstehung, das
Stadthaus, das Palais des Ministers der Reichsdomänen und das der Fürstin Jussupow;
ferner mehrere Privatbauten in Petersburg, Moskau [* 5] und Riga [* 6] (das 1882 abgebrannte Stadttheater).
1854 trat er aus dem Staatsdienste, verließ 1863 Rußland und siedelte nach Gotha [* 7] über, wo er starb. Aus der spätern ¶
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Zeit stammen eine Anzahl Privatbauten in Baden-Baden, [* 9] und in Gotha die Verwaltungsgebäude der Feuerversicherungsbank, der Grundkreditbank und der Privatbank. Ebenso wurde in Portugal [* 10] die Kathedrale von San Torquato in Guimarães nach seinen Plänen ausgeführt. Mehrfach wurde er bei Preisbewerbungen prämiiert; so erhielt er den ersten Preis bei der Konkurrenz um das Reichstagsgebäude in Berlin 1872, war aber bei der zweiten Konkurrenz (1883) weniger glücklich.