(Wichsen), das
Polieren von hölzernen Zimmerfußböden mit
Wachs, kann auf verschiedene
Weise ausgeführt werden.
Man bestreut den vorher mit
Hobel und
Ziehklinge oder Eisendrehspänen gut zugerichteten
Fußboden mit geschabtem weißen oder
gelben
Wachs, überfährt dieses mit einem heißen
Eisen,
[* 2] so daß es schmilzt und in den
Boden eindringt,
und bürstet und reibt diesen mit einer scharfen, mit
Blei
[* 3] beschwerten
Bürste und
Kork so
[* 4] lange, bis ein gleichmäßiger
Glanz
erzielt ist, den man schließlich durch Abreiben mit einem wollenen
Lappen noch erhöht.
Diese Wachspolitur läßt sich zwar durch
Bürsten und Reiben immer wieder leicht auffrischen, wird aber
bei warmer
Luft stets klebrig. Salbenartiges
Polier- oder Bohnwachs, durch
Schmelzen von 10 Teilen gelbem oder weißem
Wachs
mit 4-7 Teilen
Terpentinöl und Umrühren der Mischung bis zum Erkalten dargestellt, läßt sich leichter ausstreichen als
reines
Wachs und gibt einen sehr dünnen, stark glänzenden Überzug, der aber einen länger andauernden
Terpentingeruch verbreitet.
Vorzuziehen ist die Wachsseife, zu deren
Darstellung man auf 5 Teile gelbes
Wachs 8 Teile kochendes Regenwasser gießt, hierzu
die klare
Auslösung von 2 Teilen
Pottasche in 4 Teilen
Wasser langsam unter beständigem Umrühren hinzusetzt, dann die Mischung
bis zur innigen
Verbindung der genannten Ingredienzien kochen läßt, das Umrühren bis zum Erkalten fortsetzt und endlich
in
Wasser aufgerührten
Eisenocker,
Umbra,
Orlean u. dgl. hinzufügt. Diese Mischung trägt
man mit einem
Pinsel auf das
Holz
[* 5] auf und gibt nach dem Abtrocknen mit
Bürsten und wollenen
LappenGlanz. Gebohnte Fußböden
müssen jährlich mindestens einmal von neuem mit
Wachs etc. gesättigt und außerdem je nach dem
Gebrauch oft mit
Bürsten
und wollenen
Lappen abgerieben werden. Man reinigt sie durch Abwaschen mit dünner Seifenlauge, darauf folgendes Abbürsten
und nochmaliges Abwaschen mit reinem
Wasser. Neuerlich wendet man auf Fußböden auch Schellackpolitur sowie Leinölfirnis
an.
die Teilfrüchte einer mexikanischen Euphorbiacee, welche, auf eine
Tischplatte gelegt, eigentümliche springende oder wackelnde Bewegungen ausführen. Diese Bewegungen werden
durch Insektenlarven, welche die Früchte bewohnen und aushöhlen, hervorgebracht. Seit 1873 sind von dem Fundort Alamos im
StaateSonora in Mexiko
[* 6] häufig Früchte nach Europa
[* 7] gelangt, dieselben waren aber stets von den Larven ausgefressen, und da bisher
keine Blüten geliefert worden sind, so war eine botanische Bestimmung nicht möglich.
Nach Müller ist die Stammpflanze Sebastiana Pavoniana, ein bis 2,5 m hoher, ziemlich kleinblätterigerStrauch von höchst giftigen Eigenschaften. Das bloße Umrühren einer Speise oder eines Getränkes mittels eines kleinen Zweiges
der Pflanze soll genügen, denselben die giftigen Eigenschaften mitzuteilen. Die Mexikaner nennen die Pflanze Pfeilkraut, wahrscheinlich
wegen ihrer Verwendung zu Pfeilgift. Mit der Erscheinung der springenden Bohne verwandte Thatsachen sind
in Europa schon vor mehr als drei Jahrhunderten beobachtet worden.
Matthias de Lobel erwähnt bereits 1576, daß Früchte der Tamariske, die er in die Sonne
[* 8] gelegt hatte, sich drei Tage bewegten,
und bemerkt, daß diese Bewegungen die Lebensäußerungen eines die Früchte bewohnenden Würmchens seien.
Letzteres ist in neuerer Zeit als die Larve eines kleinen Käfers, Nanodes Tamarisci, bestimmt worden. Noch merkwürdiger sind
die springenden Pflanzengallen. Sie wurden zuerst von dem französischen Entomologen Olivier (gest. 1814) erwähnt. 1857 beobachtete
Kollar in Wien,
[* 9] daß kleine spindelförmige Eichengallen, die er von dem bekannten Sammler Mann erhalten
hatte, sich von den Blättern ablösten und munter fortsprangen.
Die Weite des Sprunges betrug 5 cm, während die Gallen nur 2 mm lang und 1 mm dick waren. Das Insekt, dessen Larve diese Bewegungen
hervorruft, wurde von Giraud als Neuroterus saltans beschrieben. Auf amerikanischen Eichen, die zur Gruppe
der White oaks und Post oaks gehören, kommen ganz ähnliche Gallen vor. Das Geräusch, das die springenden Gallen in einer Schachtel
oder auf dem abgefallenen Laub unter den Bäumen hervorrufen, wird mit dem Aufschlagen von Regentropfen verglichen.
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(frz. fèves, engl. beens); Bezeichnung für 1)
Schmink-Gartenbohne, Phaseolus, eine über die wärmeren Gegenden der ganzen Erde in 60 Arten verbreitete Pflanze, welche
bei uns in zahlreichen Sorten angebaut wird. Die vielblütige Schm., Ph. multiflorus, mit der
Feuerbohne (türkische oder anatolische B.) aus Südamerika findet ihre Verwendung meist nur als frisches Gemüse, ebenso
die gem. Schm. (Stangen-, Vitsb., Ph. vulgaris) mit der Busch- oder Zwergbohne,
aus Ostindien stammend.
Die Mungobohne, Ph. Mungo, in Ostindien gehört dort in ihren Samen zu den wichtigsten Nahrungsmiteln
(Anmerkung des Editors: richtig: Nahrungsmitteln), und hat sich auch nach Afrika und Südeuropa verbreitet. Die Strahlenbohne
(Ph. radiatus) liefert in ganz Ostasien von China bis Ostindien die nahrhaftesten Samen; weniger bedeutend
sind die Simlibohne (Ph. trilobus) und die Muxbohne (Ph. Mux), welche
beide in China, Japan, Java und Ostindien vorkommen; von den Schm. ist die weiße Zwergbohne auch der Samen wegen bedeutend.
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¶
mehr
Ertrag vom ha 12-38 hl Körner und 14-40 metr. Ztr. Stroh und Blätter.
Die Feuerbohnen dienen auch als Zierpflanze, die Stangenbohne fast nur zu grünem Gemüse, die Wachsbohne auch zu Salat,
die weißen B. als Samen; letztere bilden den Handelsartikel für den Großverkehr und werden für sich oder in Mischung
mit eingemachten grünen B. gegessen. In Form von Büchsen kommen diese auch für sich in den Handel. In Deutschland wird
besonders in Erfurt diese Bohnenzucht sehr umfassend betrieben, großartiger aber in Holland, Italien, England und Frankreich
(Angiens besonders). -
2) Buffbohne (Saubohne, Pferdebohne). Vicia major und minor, die Hauptpflanze für Samenzucht,
für den Großhandel und für die Landwirtschaft, weniger für die Gärtnerei, von welcher die Schminkbohne fast allein angebaut
wird. Nahrungspflanze für Menschen und für Tiere (zu Mastzwecken) von sehr hohem Nahrungswert, wohlschmeckend im noch jugendlichen
Zustand der Samen, weniger zart und fein im Zustand der Reife. Die B. liefert auch noch gutes Futterstroh
und wird auch im grünen Zustand gefüttert.
Sie stammt aus Persien und Ägypten und wird in mehreren Arten, besonders auf etwas bündigem und feuchten Boden angebaut
und zwar in starker Düngung, sodaß sie vortreffliche Vorfrucht für Weizen gibt, zumal sie den Boden dicht beschattet. Der
Anbau erfolgt meist in Reihenkultur; gefährdet wird der Ertrag durch Blattläuse, Bohnenkäfer und Rostpilze;
man rechnet vom ha 20-50 hl Körner zu durchschnittlich 82 kg und 35-50 m. Ztr.
Stroh. Diese B. werden vorzugsweise in Norddeutschland, in Holland und England gezogen und bilden ein Nahrungs- und Futtermittel
von höchstem Nährwert, welches den billigsten Stickstoff liefert. Vgl. Hülsenfrüchte. -
3) Faselbohne (Heilbohne), Dolichus, Pflanze der wärmeren Klimate, in vielen Arten, am wenigsten in Südamerika,
vorkommend; sie liefert Gemüse und Viehfutter, die chinesische Fasel Soja, auch eine Sagoart; sie wird neuerdings zum Anbau
für Mitteleuropa empfohlen. -
Im Deutschen Reich waren bestellt im Jahre 1878: In Speisebohnen 18405,8 ha zu 26,8 hl Ertrag. zus. 493839
hl, Ackerbohnen 132644,5 ha zu 30,8 hl Ertrag, zus. 4094009 hl. Gesamtsumme: 151050,3 ha und
Gesamt-Ertrag 4587848 hl, Der Preis der B.n ist etwa um ⅓ höher als der des Roggens, der Nährwert mindestens doppelt so
hoch. Frische zollfrei, getrocknete s. Tarif im Anh. Nr. 9 a.
Wichsen oder Frottieren, das Glänzendmachen der Parkettfußböden, erfolgt, indem man das Bohnwachs, d. i.
eine Mischung von 100 Teilen geschmolzenem Wachs und 40-70 TeilenTerpentinöl (s. Wichse), mit einem Lappen
auf das vorher rein gescheuerte und wieder getrocknete und mit Eisendrehspänen abgeriebene Holz aufträgt und dann mit einer
durch Blei beschwerten Bürste so lange reibt, bis die gewünschte Glätte und der Glanz hervorgetreten ist. Statt des Bohnwachses
bedient man sich auch der Wachsseife, die durch inniges Vermischen und längeres Aufkochen von 10 Teilen¶