Bogomilen
,
eine dualistische, den
Paulicianern und
Katharern verwandte
Sekte der griechischen
Kirche in
Thrakien und
Bulgarien.
[* 2] Der
Name (slawisch
Gottesfreunde) scheint von einem thrakischen
Popen Bogomil im 10. Jahrh. herzurühren. Der byzantinische
Kaiser
Alexander
Komnenos verfolgte sie grausam und ließ 1118 ihr Oberhaupt
Basilius auf dem
Scheiterhaufen
verbrennen. Dennoch erhielten sie sich im byzantinischen
Reich. Die Bogomilen
waren insofern Dualisten, als sie zwei
Söhne des Einen
Gottes, Satanael und
Jesus, annahmen.
Jener empörte sich und schuf sich eine eigne
Welt, darin den
Menschen, dem aber Gott selbst die
Seele, die gut ist, einhauchte.
Um diese von der Macht Satanaels zu erlösen, sandte Gott
Jesus, welcher jetzt unter den
Menschen vertreten
wird durch den aus Gott emanierten
Heiligen
Geist. Die Bogomilen
verwerfen
Taufe und
Abendmahl. Von der
Heiligen Schrift nehmen sie nur
das
Neue Testament, die
Propheten und
Psalmen an. Ein Zusammenhang der Bogomilen
mit frühern gnostischen
Sekten
ist unverkennbar.
Vgl. Engelhardt, Kirchengeschichtliche Abhandlungen (Erlang. 1832);
A. Lombard, Pauliciens, Bulgares et Bons hommes (Genf [* 3] 1879).
S. Katharer.