(spr. -gär),Adrian, holländ. Dichter, geb. im
Haag,
[* 2] studierte
Rechtswissenschaft zu
Leiden,
[* 3] ward
dann
Advokat in
Hoorn, später inRotterdam,
[* 4] bekleidete hier 1830-51 das
Amt eines
Richters im Arrondissementsgerichtshof
und starb in
Spaa. Als Dichter war er zuerst mit der patriotischen
Dichtung »Volharden« (1832) hervorgetreten, worin
er seine Landsleute zur Beharrlichkeit im
Kampf gegen
Belgien
[* 5] aufforderte. Er erscheint im allgemeinen als
Schüler von
Tollens,
dessen Schwung und
Popularität er jedoch nicht erreichte.
Seine gelesenste
Dichtung ist die poetische
Erzählung
»De togt van
Heemskerk naar
Gibraltar«
[* 6] (1837). Seine
»Balladen en romancen«
erschienen 1846; seine sämtlichen
Dichtungen, früher nur teilweise veröffentlicht, gab N.
Beets heraus
(Haarlem
[* 7] 1871, 2 Bde.).
Auch seine gekrönte Preisschrift »Verhandeling over de uiterlyke welsprekendheit«
(1840) ist zu erwähnen und die von
Brill herausgegebenen »Taalkundige opstellen« (Rotterd.
1872), eine Sammlung seiner Beiträge zu
Zeitschriften.
(spr. -gahrs), Adrianus, holländ. Dichter, geb. im
Haag, studierte die Rechte zu Leiden, war einige Zeit Advokat in Hoorn, später in Rotterdam, wo er 1830-51
Richter am Bezirksgericht war und starb zu Spa. Seine erste lyrische Dichtung «Volharding» (1832) munterte seine Landsleute
zur Beharrlichkeit im Kampfe gegen Belgien auf. Die epischen Dichtungen «Jochébed» (1835) und sein Meisterstück«De togt van
Heemskerk naar Gibraltar» (1837) wurden 1860-61 veröffentlicht, waren aber schon lange vorher bekannt
und beliebt.
Dasselbe gilt von «Balladen en Romancen» (1846; vermehrte Ausg. 1862 als «Balladen en andere dichtstukjes»). Außer den vaterländischen
Gelegenheitsgedichten «Het Metalen Kruis» (1856),
«1813-1863. Jubelzang» (1863) und dem Liede auf den Tod des Dichters Tollens
(1857) sind besonders «Gedichten» (1859) zu erwähnen. Eine Gesamtausgabe
der poet. Werke erschien mit Einleitung von Beets (2 Bde., Haarl. 1871). Die
DichtungenBogaers' zeichnen sich weniger durch Eigenart der Gedanken als durch warme Empfindung und klare Sprache
[* 9] aus. Dieselben
Vorzüge zeigt seine Prosa in der gekrönten Preisschrift «Verhandeling over de
uiterlijke welsprekendheid» (1840). Als Kenner der niederländ. Sprache lieferte er in Zeitschriften Beiträge,
die Brill als «Taalkundige opstellen» (Rotterd.
1872) herausgab.