(Kt. Aargau,
Bez. Brugg).
611 m. Gebirgsgruppe und Passübergang, der Vocetius mons der
Römer. Umfasst eine Reihe von 500-600
m hohen Hügelzügen, die nw.
Brugg bis
Effingen undMönthal reichen, zwischen
Aare- und
Frickthal liegen
und die s. Begrenzung der
Rheintafel oder des Tafeljura bilden. Zum Teil bewaldet, z. T. mit
Wiesen, Aeckern und Obstbäumen,
an den ö. Hängen auch mit
Reben bestanden und mit zahlreichen
Dörfern, Weilern und vereinzelten Bauernhöfen übersät
(Dörfer
Ober- und
Unter-Bötzberg), die zusammen 694 Einwohner zählen.
Der Bötzberg hat zu allen Zeiten einen der bedeutendsten Passübergänge des
ö.
Jura gebildet; heute überschreitet ihn
die Strasse
Brugg-Frick, deren höchster Punkt in
Neu Stalden 574 m erreicht. Aufgebaut ist der Bötzberg aus miocäner
Jura-
oder Aargauer-Nagelfluh, deren Schichten abwechselnd aus Rollsteinen jurassischer oder hercynischer (Schwarzwald) Herkunft,
alpiner Molasse und roten Mergeln bestehen, welch' letztere dem ganzen Gestein seine okerrote oder rotgelbe
Farbe verleihen.
Der Bötzbergtunnel, 2475 m lang und 1874/75 für die Linie
Brugg-Frick-Basel erstellt, unterfährt im
Linnberg mit der
Ibergfluh
die Fortsetzung des Dreierbergs, die alle drei zur Lägernkette und damit zum eigentlichen oder Kettenjura
gehören, der hier überkippt und über die
Rheintafel heraufgeschoben erscheint. Vergl. die Profile von
Cas. Mösch im
Anhang
zur 10. Lieferung der Beiträge zur geologischen Karte derSchweiz (1874) und von F.
Mühlberg im 1.
Band derEclogae geologicaeHelveticae (1889; S. 293 und Taf. 5).
Jurapaß im schweiz. Kanton Aargau,
[* 2] zwischen dem Aarethal und dem Frickthal. Schon im Altertum führte eine Heerstraße
über den Mons
[* 3] Vocetius von AugustaRauracorum (Augst) nach Vindonissa (Windisch) und 69 n. Chr. wurden auf
demselben die aufständischen Helvetier von den Römern geschlagen. An der Stelle des alten Wegs wurde 1780 eine Poststraße
gebaut, die 5 km westlich von Brugg die Paßhöhe (574 m) überschreitet, und 1875 wurde die Bötzbergbahn eröffnet, die 58 km
lang, bei Brugg von der Bahnlinie Zürich-Aarau abzweigt und in großer Kurve an den Hängen des Bötzberg zur
Bözenegg (440 m) ansteigt, dann den Bergrücken in einem 2400 m langen Tunnel
[* 4] durchbricht, sich nordwestlich zum Rheinthal
hinabsenkt und nach Basel
[* 5] führt.