(franz.
Talus), die schräge
Abdachung einer angeschütteten Erdmasse, einer
Mauer, hier auch
Talus genannt
(daher taludierte
Mauer), oder eines
Grabens. Der
Winkel,
[* 2] welchen diese
Abdachung mit der Horizontalebene macht, heißt Böschungswinkel;
die
Höhe der Böschung bezeichnet die lotrechte
Linie von dem höchsten
Punkte der
Abdachung auf die durch den
Fuß der Böschung gelegte Horizontalebene, der
Abstand dieser Lotlinie von dem
Fuß der Böschung heißt die
Anlage derselben.
Gewöhnliche
Erde böscht sich bei freier Aufschüttung unter dem natürlichen Böschungswinkel von 45°, magerer
Sand unter
30°, fetter Lehmboden unter 50-60°. Die Böschung von 45°, bei welcher
Höhe und
Anlage gleichgroß sind, wird
als Böschung mit ganzer
Anlage bezeichnet, wogegen man unter Böschungen von
Viertel-, halber etc. oder auch dreifacher, fünffacher
etc.
Anlage solche versteht, bei denen die
Anlage um ein
Viertel, die Hälfte etc. kleiner oder um das
Dreifache,
Fünffache etc. größer als die
Höhe ist. Eine in
Erde, die ohne Bekleidung stehen soll, muß mindestens ganze
Anlage haben;
steilere werden bekleidet (vgl.
Brustwehr),
[* 3] dann erhalten sie ¼-1/6
Anlage.
Vauban gab dem
Mauerwerk1/5Talus, der später auf
1/10, jetzt auf 1/12 verringert wurde.
heißt die schräge Begrenzung zwischen einer höher und tiefer liegenden Ebene im Gelände, gleichviel ob
auf solche Weise Baustellen oder Nutzungsflächen anderer Art gegeneinander abgegrenzt werden. Die einfachste Böschung ist
die Erdböschung, deren Neigung für verschiedene Erdarten verschieden zu wählen ist, da verschiedene
Erdarten einen
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mehr
verschiedenen sog. natürlichen Böschungswinkel (d. i. der Winkel, nach dem die locker aufgeschüttete Masse von selbst abfällt)
besitzen. Durch Aufschüttung loser Erdmassen gebildete Böschung erhalten meist auf 1 m Höhe 1,5 m Breite.
[* 5] Man nannte das früher
eine anderthalbfüßige Böschung, jetzt pflegt man es eine Böschung mit anderthalbfacher Anlage zu nennen. Wenn der
Winkel der Abflachung 45 Grad beträgt, so sagt man, eine solche hat ganze (1/1) Anlage; bei größerm spricht man von steiler
(½, ⅓, ¼); bei kleinerm Winkel von flacher (2/1, 3/1) Anlage. Im Festungsbau erhalten gewöhnlich die der Geschoßwirkung
ausgesetzten äußern Böschung ganze oder flache, die innern der bessern Deckung wegen steile Anlage.
Die innere Böschung eines Grabens wird Eskarpe, die äußere Kontereskarpe genannt. Die losen Erdböschungen werden mit Mutterboden 20 cm
stark bedeckt und angesamt oder mit Rasen belegt. Soll eine Böschung aus loser Erde steiler als gewöhnlich werden, dann belegt
man sie mit Kopfrasen, d. h. mit Rasentafeln, die nicht flach auf der Böschung, sondern senkrecht
zu derselben gelegt werden, oder mit einer Abpflasterung oder einer Steinpackung größerer Stücke (Steinbekleidung), mit
oder ohne Verwendung von Mörtel (vgl. Erddruckmauer).
[* 6]
Unter Wasser liegende Böschung werden stets flacher gelegt, auch ist durch Befestigung ihres Fußes und Bepflanzung
des vom Wasser berührten Teiles mit Weiden der Abspülung oder Unterwaschung entgegenzuarbeiten.