Bodoni
,
Giambattista, der vorzüglichste ital. Buchdrucker des 18. Jahrh., geb. zu Saluzzo in Piemont, wo sein Vater eine kleine Buchdruckerei besaß, ging 1758 nach Rom und [* 2] trat als Setzer in die Druckerei der Propaganda. Hier machte er sich mit den orientalischen Sprachen bekannt und wurde schließlich mit der Ordnung der Stempelsammlung der Propaganda betraut. Der Herzog Ferdinand von Parma [* 3] gewann ihn 1768 für seine nach den besten Mustern neuerrichtete Druckerei, welche er in kurzer Zeit auf eine bis dahin unbekannte Stufe von Vollendung hob.
Als Schriftschneider lieferte Bodoni
allein 143
Alphabete
Antiqua mit
Kursiv und
Kapitälchen und außerdem noch viele
Alphabete in
fremden
Sprachen. Leider hält der innere Wert seiner
Ausgaben nicht mit der äußern prächtigen
Ausstattung
gleichen
Schritt;
sie sind meist inkorrekt, und die
Wahl der zu
Grunde gelegten
Ausgaben ist schlecht. Bodoni
starb zu
Padua
[* 4] 20. (29.)
Nov. 1813. Die elegantesten seiner
Drucke sind: die »Iliade« (1808,
3 Bde.);
»Vergil« (1793, 2 Bde.);
die »Oratio dominica in CLV linguas versa et exoticis characteribus plerumque expressa« (1806).
Ein
»Manuale
tipografico di Giamb. Bodoni«
mit Proben seiner verschiedenen
Typen erschien 1818 in 2
Bänden. Seine
Biographie und ein Verzeichnis
seiner
Drucke gaben J.
^[Joseph] de
Lama
(Parma 1816, 2 Bde.) und neuerdings
Bernardi
(Saluzzo 1873) heraus.