das Bestreuen eines
Bodens, auf welchem
Hülsenfrüchte nicht gedeihen, mit bakterienhaltiger Leguminosenerde,
d. h. mit einer
Erde, welche diejenigen
Bakterien enthält, die in den Knöllchen an den
Wurzeln der
Lupinen zur Assimilierung
des
Stickstoffs der
Luft beitragen und bei alleiniger Zufuhr von
Kali und
Phosphorsäure nicht nur eine reiche
Ernte,
[* 2] sondern
noch eine
Bereicherung des
Bodens an
Stickstoff herbeiführen.
Nach
Fleischer und
Saalfeld
[* 3] hat die in moorigen Ländereien den
Anbau der
Leguminosen
[* 4] ermöglicht.
nennt man ein Verfahren beim Anbau der Leguminosen, den Boden, welcher bisher diese Gewächse nicht oder
nur in unvollkommenem Maße produzierte, durch Überstreuen und Vermengen mit verhältnismäßig geringen Erdmengen von solchen
Feldern, auf denen diese Früchte vorzüglich gedeihen, gleichfalls zum Anbau derselben geeignet zu machen.
Alle Papilionaceen und besonders die Leguminosen (Kleearten, Hülsenfrüchte) besitzen an den Wurzeln eigentümliche Organe,
die sog. Wurzelknöllchen, durch welche die Pflanzen befähigt werden, aus der Bodenluft Stickstoff als Nahrung aufzunehmen
und sich von der Stickstockzufuhr ^[richtig: Stickstoffzufuhr] im Dünger unabhängig zu machen.
Zum üppigen Gedeihen der Papilionaceen sind diese Knöllchen, welche von einigen Forschern als Symbiose zwischen einer Bakterienart
und der betreffenden Pflanze aufgefaßt werden, unentbehrlich, sie treten jedoch nur auf Bodenarten auf, welche längere Zeit
die betreffenden Pflanzen getragen, oder durch wässerigen Bodenauszug bez. Überstreu solches Bodens (Impfung)
[* 6] mit
der betreffenden Bakterienart infiziert sind. Salfeld hat nach dem Vorgange Hellriegels, der zuerst auf diese wichtige Funktion
der Wurzelknöllchen aufmerksam machte, auf gebranntem Hochmoorboden neuerdings gelungene Versuche mit Bodenimpfung
für
den Anbau von Hülsenfrüchten angestellt.