(spr. -dell),Jean, franz.
Trouvère des 13. Jahrh., aus
Arras
[* 2] gebürtig, begleitete den heil.
Ludwig auf seinem Kreuzzug nach
Ägypten.
[* 3] Nach seiner Heimkehr vom
Aussatz befallen, zog er sich von den Seinigen zurück und
starb in der Abgeschiedenheit. Man hat von ihm ein
Abschiedsgedicht an die Stadt
Arras
(»Li congies«, zuletzt hrsg. von
Reynaud,
Par. 1880),
ein sehr lebendiges Mirakelspiel: »LaJeus de St.-Nicolas« (hrsg. von
Michel u. Monmerqué
im
»Théâtre français du moyen-âge«, das. 1839),
und mehrere Pastorellen (hrsg. von
Bartsch, Leipz. 1879). Von einigen wird
ihm auch das epische Gedicht »Guiteclin de Sassaigne« (hrsg.
von
Michel, Par. 1839) zugeschrieben, das den
KampfKarls d. Gr. gegen den Sachsenkönig
Wittekind behandelt.
(spr. -déll),Jean, franz. Menestrel, geb. in der zweiten
Hälfte des 12. Jahrh, zu Arras, war im Begriff 1205 als Kreuzfahrer nach dem HeiligenLande zu ziehen, als er vom Aussatz befallen
wurde. Diesem Umstände verdankt sein interessantes Abschiedsgedicht: «Li congies» (zuletzt hg. von Reynaud 1880),
seine
Entstehung. Er schrieb außerdem das Mirakelspiel «Li Jeus de St. Nicolas» (hg. von Michel und Monmerqué
im «Théâtre français du moyen-âge», Par. 1839; vgl. Heithecker, Jean B.s «Jeu de Saint
[* 4] Nicolas», Münster
[* 5] 1885),
einige Pastorellen
(hg. von Bartsch, Lpz. 1870) und erneuerte einige ältere epische Lieder des Karlssagenkreises in «La
chanson des Saisnes ou de Guiteclin» (hg. von Michel, Par. 1839).