1) LinkerNebenfluß der
Saale, entsteht aus der Warmen und Kalten Bode, die beide vom Brockenfelde kommen. Die Warme Bode fließt
am Fuße der
Achtermannshöhe, die Kalte am Königsberge und berührt die Dörfer Schierke und Elend. Nach der
Vereinigung
beider
Bäche bei Königshof strömt der
Fluß, von nun an die
GroßeBode genannt, an merkwürdigen Quarzfelsmassen
vorüber ostwärts nach Rübeland. Weiterhin windet er sich in einem tiefen
Bette und verläßt bei
Treseburg sein Längsthal,
um von da ab in einem Querthal die letzten Granitmassen in Nordostrichtung zu durchbrechen.
Dieses majestätisch-wilde, erst in neuester Zeit durch einen Fußweg zugänglich gemachte Durchbruchsthal
ist den
Touristen vorzugsweise als
Bodethal bekannt, wird aber auch nach dem Felsen der Roßtrappe (an deren Fuß sich der
Bodekessel befindet) benannt. Bei dem Dorfe
Thale tritt die in die Ebene, in der sie zuerst gegen
NO. bis
Quedlinburg,
[* 2] später
gegen N. über Wegeleben und Gröningen bis
Oschersleben, dann, plötzlich sich gegen SO. wendend, über
Egeln und
¶
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Staßfurt
[* 4] fließt, um bei dem anhält. Flecken München-Nienburg unterhalb Bernburg
[* 5] nach einem sehr gewundenen Laufe, im ganzen 100 km
lang, in die Saale zu münden. Als Zuflüsse nimmt die Bode auf dem Harze selbst rechts die Rappbode und weiterhin die Luppbode,
in der Ebene rechts die Selke, links die Goldbode und Holzemme auf. Bei Oschersleben wird die Bode durch
den GroßenBruchgraben nach W. hin mit der Ilse und so mit der Oker, mithin das Elbe- mit dem Wesergebiet in Verbindung gesetzt.
- 2) Nebenfluß der Wipper, entspringt bei Groß-Bodungen, Kreis
[* 6] Worbis des preuß. Reg.-Bez. Erfurt.
[* 7]
«Anleitung zur Kenntnis des gestirnten Himmels» (11.
Aufl., ebd. 1858),
und begründete 1770 die «Astron. Jahrbücher oder Ephemeriden» (54 Bde.,
ebd. 1776-1829),
die nachher als «Berliner
[* 12] astron. Jahrbuch» von Encke und später von der BerlinerSternwarte fortgesetzt wurden
und jetzt jedem Astronomen unentbehrlich sind. Auch seine «Erläuterung der Sternkunde» (2 Bde., Verl. 1778; 3. Aufl.
1808) enthält viel Wertvolles. Sein Himmelsatlas in 20 Blättern, die «Uranographia sive astrorum descriptio» (ebd. 1801; 2. Aufl.
1818),
umfaßt 17240 Sterne, gegen 12000 Sterne mehr als die frühern Karten. Noch größere Verbreitung fand die «Représentation
des astres» (Strals. 1782), die auf 34 kleinern Blättern alle über dem Horizont
[* 13] von Berlin mit freiem
Auge
[* 14] sichtbaren und außerdem noch die wichtigsten teleskopischen Sterne sowie einen Katalog und eine mytholog. Erläuterung
zu den einzelnen Sternbildern enthält. Von seinen übrigen Schriften sind noch zu erwähnen der «Entwurf der astron. Wissenschaften»
(Berl. 1793; 2. Aufl. 1825) und «Allgemeine Betrachtungen über das Weltgebäude» (ebd. 1801; 3. Aufl.
1834). Bode erkannte zuerst die von Piazzi entdeckte Ceres als Planeten.
[* 15]
Joh. Joach. Christoph, Buchhändler und Übersetzer, geb. zu Braunschweig,
[* 16] wurde 1750 Hoboist bei einem
braunschw. Regiment. Seit 1752 Hoboist in Celle,
[* 17] nahm er 1756 den Abschied und wandte sich nach Hamburg,
wo er, als Sprach- und Musiklehrer thätig, 1762 - 63 den «Hamburger Correspondenten» leitete und eine Buchdruckerei errichtete.
Bode verlegte eigene und fremde Werke (wie Klopstocks «Oden», Claudius' «Wandsbecker Bothe», Schröders «HamburgerTheater»
[* 18] u. s. w.)
und verband sich mit Lessing zu einer «Buchhandlung der Gelehrten», bei der er sein Vermögen einbüßte.
Mit den Leitern des hamburgischen Theaters, Ackermann und Schröder, stand er in nahen Beziehungen. Er ging 1778 mit der Witwe
des GrafenBernstorff als deren Geschäftsführer nach Weimar,
[* 19] wurde von mehrern Fürsten mit Titeln geehrt und starb zu
Weimar. In den letzten Jahrzehnten war er eifriges Mitglied des Freimaurerordens, den er zu reformieren
suchte. Bode gewann durch seine vortrefflichen und vielgelesenen Übersetzungen der humoristischen RomaneSternes, Smollets und
Fieldings, des «Dorfpredigers von Wakefield» von Goldsmith, der «Gedanken und Meinungen» Montaignes u. a. auf die Entwicklung
der deutschen Litteratur entschiedenen Einfluß.
Leop., Historienmaler, geb. zu Offenbach,
[* 23] war erst Schüler von Jak. Becker und Passavant am Städelschen
Institut zu Frankfurt,
[* 24] seit 1850 Schüler von Steinle. An des letztern Malweise schlössen sich Ruth (1856)
und einige Bilder aus Brentanos «Chronica eines fahrenden Schülers» an. Dann bereiste er Bayern,
[* 25] Tirol
[* 26] und die Schweiz.
[* 27] Seine
Bilder aus den letzten Jahren zeigen deutlich den Einfluß Schwinds; hierher gehören: Die Alpenbraut (1864),
Negierungsrat ernannt; 1890 wurde ihm auch die Leitung der Gemäldegalerie anvertraut. Er veröffentlichte u. a.:
«Studien zur Geschichte der Holland. Malerei» (Braunschw. 1883),