Blumenmalerei.
Bei der Blumen- und Fruchtmalerei kommt es sowohl auf eine möglichst getreue Nachahmung der Natur als auf sinnige Auswahl und Anordnung der Gegenstände an. Die verschiedensten Erzeugnisse des Gartens und Feldes, die aus dem mannigfaltigsten Material hergestellten Geräte, in denen man sie im Zimmer hält, wie irdene Scherben, Vasen, [* 2] Krüge, [* 3] Gläser und Korbgeflechte, endlich die Staffage, die Schmetterlinge, [* 4] Käfer [* 5] und andere Insekten. [* 6] Vögel [* 7] u. dgl. bilden ein reiches Material für die Komposition.
Bei den Alten war die Blumenmalerei
eine dekorative Kunst, meist, wie in
Pompeji,
[* 8] zum Schmuck der Zimmerwände gebraucht; doch pflegten
sie ältere Künstler wie Pausias und Zeuxis auch selbständig. Im Mittelalter bildet sie in den livres
d’heures und andern kostbar gezierten Manuskripten einen Zweig der Miniaturmalerei. Indessen wird die in unabhängiger
Weise erst von der niederländ. Kunst des 17. Jahrh.
geübt. Zunächst war es Jan
Brueghel, dann sein
Schüler
Daniel Seghers, endlich in hervorragendem
Maße
David de Heem. Zu seinen
Schülern gehören sein Sohn Cornelis de Heem,
Abraham
Mignon von
Frankfurt,
[* 9] Marie
van Oosterwyk.
Die leidenschaftliche Blumenliebhaberei der
Holländer in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. trug mit dazu bei, daß die Blumenmalerei
noch
blühte, als die übrigen Kunstzweige schon in
Verfall begriffen waren. Damals glänzten vor allem
Rachel
Ruysch, Jan
van Huysum und dessen glücklicher Nachahmer Jan
van Os. Neuere ausgezeichnete Blumenmaler
sind: Sibylle Merian
in
Frankfurt, Maxim. Pfüller, J. F.
van Dael, Adriaan
van
Haanen, J. Robie, Grönland,
Boë, Senff in
Rom;
[* 10]
Knapp, Franz Petter, Wegmeyer, Drechsler, Blascheck, Brunner und Gruber in Wien; [* 11]
Danner in Ludwigsburg; [* 12]
Mayrhofer, Nachtmann, Mattenheimer, Hermine von Preuschen in München; [* 13]
Preyer, Lehnen und Holthausen in Düsseldorf; [* 14]
in Berlin: [* 15] Blankenburg, Looschen, Erdmann Schultz, Adelheid Dietrich, Hermine Stilke, Anna Storch;
in Paris: [* 16] Redouté, Emma Desportes, Clemens Buchère;
in Lyon: [* 17] Saint-Jean;