Blumenfenster
,
ein nach außen oder nach dem
Zimmer hin erweitertes Doppelfenster, in welchem
Pflanzen, vor
Staub geschützt und in einer feuchtern
Luft, ungleich besser gedeihen als im
Zimmer. Erweitert man das Doppelfenster nach außen,
so bleiben die innern, im andern
Fall die äußern Fensterflügel in ihrer
Lage. Das
Gestell für das Blumenfenster
macht man aus
Holz
[* 2] oder
Eisen
[* 3] und verglast es an allen Seiten. Das herausgebaute Blumenfenster
wird vorteilhaft doppelwandig
gemacht, um die
Pflanzen besser vor
Kälte zu schützen. Das
Gestell muß vollkommen dicht an das Holzwerk
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des Fensters anschließen, um das Eindringen kalter Luft zu vermeiden; auch muß es gut mit Ölfarbe gestrichen werden, weil Holz wie Metall in der warmen feuchten Luft schnell zerstört werden. Den Boden bedeckt man mit einer gestrichenen Zinkplatte, deren Ränder ausgebogen und an den Kanten verlötet werden. Vorteilhaft gibt man dem Boden eine schwache Neigung nach dem Zimmer, damit das überfließende Wasser leicht beseitigt werden kann. Im Winter muß außen eine Strohmatte angebracht werden, welche durch eine Schnur leicht zu regulieren ist.
Zur Lüftung kann das Blumenfenster
mit einer beweglichen Scheibe in Blechrahmen versehen werden, doch genügt es auch, die
Fensterflügel nach dem Zimmer hin zu öffnen. Durch letzteres sorgt man auch im Winter für hinreichende Heizung
[* 5] des Blumenfens
ters.
Will man in demselben aber zartere Pflanzen kultivieren, so bedarf es einer besondern Heizvorrichtung. Das Blumenfenster
erhält dann einen
Doppelboden, und in diesem brennt man niedrige Lampen
[* 6] (am besten Nachtlichter in Untertasse), oder man
schiebt mit essigsaurem Natron gefüllte Wärmflaschen ein, welche viel länger eine gleichmäßige Temperatur erhalten als
heißes Wasser.