nennt man im gewöhnlichen Leben jede farbigeBlüte,
[* 2] und zwar bezieht sich dieser
Ausdruck
hauptsächlich auf das buntfarbige Aussehen der die
Blüte zusammensetzenden Hochblätter. In der Gärtnerei und auch im gewöhnlichen
Leben braucht man oft den
NamenBlume nicht bloß
für die
Blüten, sondern für die ganzen
Pflanzen, die durch die
Farbe und Gestalt
ihrer
Blüten ausgezeichnet sind (vgl.
Blumenkohl). In neuerer Zeit hat der
Ausdruck auch eine bestimmte
wissenschaftliche Bedeutung erhalten. Je mehr man nämlich durch Versuche erkannte, daß die
Bestäubung (s. d.) und somit
die
Befruchtung
[* 3] vieler
Pflanzen nur durch Vermittelung von
Insekten
[* 4] stattfinden kann, desto inniger wurden alle diejenigen Einrichtungen
der
Blüten, die zur Anlockung dienen, die bunten
Farben, der
Geruch u. s. w. mit dem
Begriff der Blume verbunden.
In diesem
Sinne bezeichnet man neuerdings alle diejenigen
Blüten, welche auf Tierbesuch angewiesen sind, als Blume, während
dieser
Ausdruck nicht gebraucht wird für solche
Blüten, deren
Bestäubung durch andere Einrichtungen, z. B. durch den
Wind,
erfolgt. – In der Blumengärtnerei unterscheidet man gewöhnlich zwischen einfachen, halbgefüllten
und gefüllten
Blumen; doch hat diese Unterscheidung keine wissenschaftliche Bedeutung. Die gefüllten Blume sind
Mißbildungen.
(S. Gefüllte
Blumen und
Blüte.)
Über die Farbstoffe, welche die Färbung der Blume bedingen, s. Pflanzenfarbstoffe.
–
Über die in der Ornamentik s.
Blatt
[* 5] (S. 87a.). ^[]
das eigentümliche
Aroma (frz.
Bouquet) verschiedener
Weine. Am meisten tritt es bei den Rhein-, den feinern Mosel-und
Mainweinen, sodann bei
Burgunderweinen hervor. Die Blume der
Weine findet sich teilweise schon fertig in dem Traubensaft, d. h.
in Muskateller und Riesling, teilweise bildet sie sich bei der Edelfäule (s. d.);
gewöhnlich entsteht sie bei der Gärung und kommt während des Lagerns zur höchsten
Entwicklung. Im
letztern Falle ist sie auf die Entstehung verschiedener Ätherarten
(Önanthäther oder
Weinfuselöle) zurückzuführen.
Über die eigentümliche Blume einzelner
Weine ist, da diese
Äther nur in ganz geringer Menge vorkommen, nichts Genaueres bekannt.
Man hat sich vielfach bemüht, die Blume der verschiedenen
Weine auch künstlich darzustellen, und zwar mitunter
nicht ohne Erfolg. In der Bierbrauerei
[* 6] bedeutet Blume die Oberhefe; in der Färberei den blauen Schaum, der auf der
Oberfläche der Indigküpe erscheint; in der Wollkunde den in Form und
Textur vollendeten
Stapel der kurzgedrängten, hochfeinen
Wolle. In der
Chemie und
Pharmacie bezeichnet man mit Blume gewisse, durch lockere Pulver- oder Flockenform
sich auszeichnende Präparate, wie Schwefel-,
Antimon-, Zinkblumen u. s. w. In der Jägersprache endlich ist Blume der
Schwanz
des Hasen und Kaninchens, wohl auch des Edel- und Damwildes und die Schwanzspitze des Fuchses.
KarlLudwig,
Botaniker, geb. in
Braunschweig,
[* 7] war längere Zeit als
Arzt in Java und Vorstand des Medizinalwesens
in den holländ.-ostind.
Kolonien thätig, wurde später Professor der
Botanik und Direktor des Reichsherbariums in
Leiden.
[* 8] Während seines Aufenthalts in Java hatte er Gelegenheit, große botan. Sammlungen anzulegen,
welche er dann hauptsächlich in folgenden Werken beschrieb: «Flora Javae nec non insularum adjacentium»
(Brüss. 1828‒29
u. Amsterd. 1858, mit zahlreichen
Tafeln);
ferner «Rumphia sive commentationes botanicae de plantis
Indiae
orientalis» (4 Bde.,
Leid. 1835‒48) und «Museum botanicum Lugduno-Batavum etc.»
(2 Bde., ebd. 1849‒56).
Er starb zu
Leiden. Nach ihm ist die Gattung Blumea Rchb.
benannt.
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